Deutsche Europapolizei

Katalonien So sehr man sich auch auf EU-Regeln beruft, die Festnahme von Carles Puigdemont ist ein politischer Vorgang. Deutschland wird damit zu einem der Konfliktbeteiligten
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Die Festnahme Puigdemonts hat zu heftigen Protesten in Barceloan geführt
Die Festnahme Puigdemonts hat zu heftigen Protesten in Barceloan geführt

Foto: Getty Images

Die EU besitzt die seltene Gabe, häufig genau das zu tun, was ihr selbst schadet. Und eine Politik zu betreiben, die ihren proklamierten Idealen ins Gesicht schlägt. Wurde einst bei den Kosovo-Albanern das Recht auf politische Selbstbestimmung hochgehalten, gilt das für die Katalanen, speziell eine sich darauf berufende Ex-Regionalregierung, eher weniger.

Bisher wurde in Brüssel nicht nur auf jede Geste der Solidarität und des Verständnisses verzichtet, auch Vermittlungsangebote unterblieben. Weder das repressive Vorgehen der spanischen Polizei beim katalanischen Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017, noch die juristische Vergeltung danach, die einem Rachefeldzug zu gleichen schien, waren der EU einen Tadel, geschweige denn Kritik oder Missfallen we