Europa der 28 Geschwindigkeiten

EU Ist es der Egoismus eines „Landkreises“, der Brüssel bei CETA den nächsten Gau beschert, oder ist es das Zwittrige einer Staatenunion, die kein Unionsstaat sein will?
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Skulptur vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel
Skulptur vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel

Foto: Sean Gallup/AFP/ Getty Images

Von Geisterfahrten durch ein Labyrinth der Unwägbarkeiten war keine Rede, als vor dem jüngsten Gipfel in Brüssel und Berlin der Wunsch laut wurde, die EU möge sich wieder mehr auf eine Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik besinnen. Die Irrelevanz im Syrien Konflikt sei nicht länger hinnehmbar. Sie zwinge zur Geschlossenheit, genauso wie der Umgang mit Russland und die Sorge ums weltpolitische Renommee.

Gab es ein Missverständnis? Der Gipfel selbst hat davon wenig bis nichts erkennen lassen und darüber belehrt, wie illusionär ein derartiges Ansinnen inzwischen wirkt, Weltfremdheit statt Realitätssinn bedient. Die deutsche Kanzlerin hatte sich entgegen ihrer sonstigen Vorsicht für neue Sanktionen oder zumindest neue Sanktionsdrohunge