Feldherr auf Abruf

USA / Deutschland Barack Obama hat sich in der Syrien-Frage in eine Glaubwürdigkeitsfalle begeben. Doch auch Angela Merkel steht nicht viel besser da
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2013

Ein wahrer Feldherr ist nicht kriegswütig. Wenn doch, muss er irgendwann erfahren, dass er den Bogen überspannt hat und sich mit seinem bellizistischen Furor selbst schadet. Egal, ob US-Präsident Barack Obama irgendwann noch den Angriff auf Syrien befiehlt – dass der zunächst aufgeschoben ist, bedeutet nach all den Ankündigungen und dem Gerede vom sich schließenden Zeitfenster einen enormen Prestigeverlust. Und das im Nahen Osten, wo die amerikanische Ordnungsmacht längst an Geltungskraft verliert.

Die USA wollten in den syrischen Bürgerkrieg ziehen, um dort die strategische Balance zugunsten des Anti-Assad-Lagers zu verschieben, und verschrieben sich einem Vorhaben, das eine ganze Region aus den Angeln zu heben drohte. Genau deshalb und nicht w