Kalter Krieg wird präsidiabel

Joachim Gauck Die Nominierung des Präsidentenbewerbers von SPD und Grünen wirkt verstörend. In einer Zeit des Demokratie-Schwunds wird ein Erneuerer gebraucht, kein Restaurator
Exklusiv für Abonnent:innen

Hätte sich die Linkspartei den historischen Ritterschlag abholen können? Hätte sie den Präsidentenbewerber von SPD und Grünen nicht auch zu ihrem Kandidaten erklären sollen? Vom Rudel fortgerissen werden, ab sofort mit den Wölfen heulen, ankommen auf dem Trampelpfad des taktischen Kalküls – ist das nichts? Ein Bekenntnis zum pensionierten Akten-Zar versprach Absolution und Ankunft im rot-grün-roten Bereitstellungsraum. Abordnungen der Linken wäre es demnächst möglicherweise erspart geblieben, statt über die Zukunft eines Bundeslandes wie Nordrhein-Westfalen verhandeln zu dürfen über die DDR-Vergangenheit examiniert zu werden. Kurzum, winkte das Elysium totaler Koalitionsfähigkeit, bis Gesine Lötzsch