„Das Destruktive bringt Spaß“

Im Gespräch Martin Sonneborn findet, dass Satire keine konstruktiven Vorschläge unterbreiten, sondern nach dem größten Lacher suchen muss
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2013

Der Freitag: Können Satiriker wirklich die Welt retten?

Martin Sonneborn: Auf keinen Fall. Wir streuen nur ein wenig Sand ins Getriebe.

Aber Ihre neue Sendung heißt doch „Sonneborn rettet die Welt“?

Hinter dem Titel steckt kein Funken Ernsthaftigkeit. Das war nur ein billiger Aufhänger, um gut bezahlt einer angenehmen Tätigkeit nachgehen zu dürfen.

Okay, und wer rettet uns dann? Die Politiker?

Es wäre ihre Aufgabe, aber ich sehe kaum Idealismus. Und zu wenig Möglichkeiten. Die Welt verbessern, das könnten wahrscheinlich nur Milliardäre wie Warren Buffett und einige Großkonzerne. Leider bringt es ihnen keinen Gewinn.

Wenn Satire nicht der Motor von Veränderung ist, warum widmen Sie sich ihr dann mit so großer Ernsthaftigkeit?