Bilder in den Tönen

Avantgarde Die „Kranichsteiner Vorlesungen“ gelten als die weltweit bedeutendsten Veranstaltungen zeitgenössischer Musik. Der Philosoph Theodor W. Adorno war ihr Kreativkopf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2014

Die Kranichsteiner Vorlesungen sind Lehrbeiträge Theodor W. Adornos zu den berühmten Darmstädter Ferienkursen, in denen seit 1946 junge Komponisten wie Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen mit vielen anderen zusammentrafen – Bruno Maderna, Luigi Nono, John Cage, um nur einige zu nennen –, sich mit der neuesten Musik vertraut machten und ihr eigenes Avantgarde-Projekt, die „serielle“ Musik, in Debatten und Konzerten Gestalt annehmen ließen. Adornos Teilnahme an diesen Bestrebungen ist alles andere als ein Nebenaspekt seines Schaffens. Er ist zwar als Philosoph bekannt geworden, war aber selbst Komponist, hatte bei Alban Berg, dem Schüler Arnold Schönbergs, die von diesem begründete Zwölftontechnik erlernt. Läse man Ador