Das Ich schöpft nie aus sich allein

Urheberrecht Künstlerische Werke können zwar ohne Verwerter entstehen, nicht aber ohne Geschmack. Und wer bezahlt den?
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Natürlich gibt es immer intellektuelle Vorläufer. Aber in den allermeisten Fällen ist Kunst mehr als nur eine Kombination von schon Vorhandenem
Natürlich gibt es immer intellektuelle Vorläufer. Aber in den allermeisten Fällen ist Kunst mehr als nur eine Kombination von schon Vorhandenem

Illustration: Otto

Manches an der Urheberrechtsdebatte, die von der Piratenpartei angestoßen wurde, ist nur zu verständlich. Man braucht ja nur über das Wort „Urheber“ als solches nachzudenken: Es suggeriert, dass die Neuschöpfung ein allererster Anfang und geradezu eine creatio ex nihilo sei. Demgegenüber haben die Piraten mit Recht daran erinnert, dass jedes Kunstwerk aus anderen Werken schöpft, die schon vorher da waren. Wenn daraus aber der Schluss gezogen wird, dass im Maß, wie ein Künstler von andern Künstlern profitiert, der Geldwert seines Werks sinke, wird’s schon problematisch. Denn auch eine andere Erinnerung drängt sich nicht auf: daran, dass man gerade die angeblich voraussetzungslosen Urheber, die Gottbegnadeten, die wahren Gen