Ein schlummernder Sprengsatz

Target2 Das undurchsichtige Außenhandels-Verrechnungssystem der Euro-Staaten birgt ein wenig beachtetes Risiko: Scheitert die Währung, könnten bis zu 729 Miliarden Euro weg sein
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Als die Agentur Moody’s vorige Woche die deutschen Bonitätsaussichten auf „negativ“ herabstufte, war einer ihrer Gründe ein in der Öffentlichkeit immer noch kaum bekanntes Phänomen: der „Target2-Saldo“ der Deutschen Bundesbank. Target2 ist eigentlich nur ein Verrechnungssystem der Euro-Staaten untereinander (siehe Schaubild). Führende Ökonomen sehen es aber inzwischen als unerkannten Sprengsatz in der Euro-Krise.

Grundsätzlich ist das 2007 eingeführte System sinnvoll und notwendig. Die Abertausend Transaktionen zwischen den Banken im Euroraum sollen nicht wild nebeneinanderherlaufen, sondern zentral gebündelt werden. Das geschieht bei der Europäischen Zentralbank. Alle Zahlungen ins und aus dem Ausland – o