Keine Fragen offen

Denken Martin Heideggers „Schwarze Hefte“ kann man nicht schön reden. Aus ihnen spricht Antisemitismus, NS-Kitsch und Starrsinn
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2014

Martin Heideggers Schwarze Hefte – sein intellektuelles Tagebuch zwischen 1932 und 1941, das jetzt in drei Bänden veröffentlicht ist –, haben die Frage aufgeworfen, ob es zwischen dem dort zutage tretenden Antisemitismus und Heideggers philosophischer Konzeption einen notwendigen Zusammenhang gibt. Angenommen, es gibt ihn, stellt sich die weitere Frage, ob von seiner Philosophie Weiterführendes übrigbliebe, wenn man den Zusammenhang herausoperieren wollte und könnte. Ich beantworte beide Fragen mit Ja.

Der Zusammenhang liegt nicht darin, dass sich seine Philosophie aus seinem Antisemitismus ableiten ließe. Wohl aber gilt das Umgekehrte: Heideggers Antisemitismus lässt sich aus seinem Nationalsozialismus ableiten und dieser aus seiner Philosophi