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Sonntagabendfragen Es war ein arbeitsreiches Wochenende. Als Tatortfan freute ich mich auf den Leipziger Tatort, danach Jauch. Wollte ein bisschen abhängen, bloß nicht nachdenken müssen

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Foto: ARD

Was brachte mir das? Statt der wohltuend leeren Blase auf dem Hals, die mir beide, Tatort plus Jauch meistens bescheren, ein Nachdenken mit unangenehmen Folgefragen. Warum wird da ein Afghane als hochgefährlicher Bombenattentäter, dem Menschenleben egal sind, gezeigt und zum Schluss, kurz vor dem Hochgehen der Bombe, von einer "GSG 9" durch Schüsse zersiebt? Warum werden "deutsche" Mörder meist lebendig dem Haftrichter vorgeführt? Haben "Tatorte" nicht öfters mal eine moralische Aura? Und was bedeutet das dann, wenn ein Afghane zersiebt wird?

Warum wird das in einer Zeit gezeigt, in der die NSU-Morde verhandelt werden und ein Otto Schily ganz ruhig bleibt angesichts der Vorwürfe gegen ihn und dem türkischen Botschafter kein Platz im Gerichtssaal reserviert werden "kann"?

Warum hat Jauch direkt am Anschluss dieses Tatorts ausgerechnet das Thema "Salafisten" und deren Gefährlichkeit drauf? Mit dem Thema "Russen" und den verkauften Mädchen gehen Tatort und Jauch auch gerne Hand in Hand. Wann haben wir zum letzten mal in dieser Mischung etwas vom Terror von rechts gesehen? Sind solche Sendungen geplant oder reiner Zufall oder Dummheit oder Fahrlässigkeit? Was soll das? Oder fällt das nicht auf? Oder hat das garnichts zu bedeuten?

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Geschrieben von

Novalis

lebt halb in Frankreich, halb in Deutschland, suchte die Blaue Blume, fand sie und erkannte, dass Realität Illusion ist und Illusion Realität.

Novalis

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