Die Selbstzerstörung der Muslim-Brüder

Ägypten Der Versuch des Durchmarsches hat die Muslim-Brüder massiv an Rückhalt gekostet. Sie haben nun viele Menschen gegen sich aufgebacht, und geraten immer mehr ins Abseits
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Graffito auf dem Präsidentenpalast
Graffito auf dem Präsidentenpalast

Foto: Pedram Shahyar

Am Sonntagabend treffe ich im kritischen "Hesham-Mubarak Zentrum für Rechtsfragen" den Vorsitzenden Ahmed Seyfl-Islam. Er ist ein alter Linker, hat während des Bürgerkrieges in Libanon gekämpft, und saß daraufhin jahrelang im Mubaraks Gefängnissen. Heute fungiert er als Staranwalt für Aktivisten. Er war aber auch in einem Beratungsgremium für die Regierung in Sachen Menschenrechtsfragen in der neuen Verfassung, bis er nach den letzten Protesten, wie viele andere aus dem Umfeld der Regierung, zurücktrat. „Ich bin verärgert, lass uns was essen“ sagt er.

Die Opposition diskutiert über einen Boykott des Referendums über die Verfassung. „Dabei haben wir die einmalige Chance, die Islamisten in einer Wahl zu schlagenR