In der Strassenbahn

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Eigentlich ist ja nicht so spannend, davon zu erzählen , dass ich heute schon Strassenbahn gefahren bin.

Dasist aber noch nicht alles. Der Clou der Geschichte ist jetzt aber nicht , dass ich ein gültiges Ticket hatte und der Ober-Clou ist auch nicht, dass das für mich selbstverständlich ist. :)

In der Strassenbahn sass ein kleines Mädchen hinter mir, dass schon auf der Rolltreppe unter anderem in mein Gesichtsfeld geraten war, weil ihre zwei etwas älteren Brüder sich auf der Rolltreppe gestritten hatten. Die Mutter schaute ernst drein weil wohl alle Mütter dieser Welt es geminsam haben, dass sie so was nicht mögen, während hingegen der Vater das wohl nicht ganz so ernst nahm.

Als ich mich in der Strassenbahn hingesetzt hatte, hatte ich wie das bei diesen flüchtigen Alltagsbegegnungen eben so ist diese Familie mit schwarzer Hautfarbe eigentlich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich Rücken an Rücken mit dem kleinen schwarzen Mädchen in der Strassenbahn sass, in die ich eingestiegen war.

Auf dem grossen infoscreen-Leuchtbild-Projektor war gerade Politik an der Reihe.

Das konnte man vom Fensterplatz in der Strassen aus sehen, was eigentlich ungewöhnlich ist, weil diese Projektoren oft auch kurz abschalten, wenn die Strassenbahn im unteridischen Stadtschienenverkehrsbahnhof anhält.

Obamas Bild mit der dem kurzen Text , dass er die Wahlen in Afgahnistan lobt, lenkten mich ein wenig ab.

Von hinten hörte ich den begeisterten Aufruf des kleinen schwarzen Mädchens in heller Stimme, dass ich beim Umdrehen meines Kopfes nun wieder wahrnahm :

"Obamaaaaaaa!!!"

Dann folgte quietschfifel ein kleines Lied , dass ich zwar nicht verstand , von dem ich aber überzeugt, war , dass es eine Hymne auf den soeben Entdeckten war.

Die Eltern schwiegen, aber ich bin überzeugt davon, dass sie diese Situation gut fanden.

Das Mädchen konnte ganz sicher noch nicht lesen , sondern hatte das Bild des US-Präsidenten auf der Projektionswand einfach nur erkannt.

Bei aller Kritik an Obama und bei allen Erwartungen - auch von der deutschen Linken- die er nicht erfüllt hat und vielleicht auch nie erfüllen konnte, finde ich es gut , in einer Zeit zu leben, wo ein kleines schwarze Mädchen vergnügt ist, ist den schwarzen US-Präsidenten in der Öffentlichkeit zu sehen!!!

Der Fairness halber will ich nicht versschweigen, dass das Mädchen auch bei einem folgenden Cartoon von der Maus als diese ihren Mäusefuss in kaltes Wasser steckte ebenfalls ganz entzückend gelacht hat, aber das ist für mich einfach nur altersgerecht und hat für mich dieses Bild nur noch authentischer und schöner gemacht.

Natürlich kritisiere ich Präsident Barack Obama besonder dafür, wenn er Gewalt einsetzt und diese nicht durch geltendes Recht nationaler oder internationaler Natur gedeckt ist, aber eine Rumpf-Krankenversicherung für die , die sonst überhaupt keine Zugang zu ihr bekommen hätten, ist immer noch besser als gar keine.

Das war auch übrigens auch mal in konkret zu lesen als ein amerikanischer Linker zu Barack Obama interviewt wurde, auch wenn ich die Jahrgang , die Nummer und den Namen des Interviewten leider nicht mehr weiss.

Da ist mir Prsident Barack Obama immer noch lieber als irgendein ultrakonservativer republikanischer Bush-Nachfolger.

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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