Ratten der Freiheit

Cypherpunks Julian Assanges Gesprächsband macht klar, dass Anonymität im Netz kein Nebenthema der Politik ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013
Ratten der Freiheit

Foto: Carl Court / AFP

Wer das Denken von Wikileaks-Gründer Julian Assange verstehen will, sollte mit einer Geschichte beginnen, die er in seinem aktuellen Buch erzählt. Sie handelt von ihm selbst, dem Opernhaus in Sydney und einer Wasserratte. Assange berichtet, dass er sich einmal in das Theater geschlichen hatte, um Goethes’ Faust zu sehen. Nach der Aufführung wartete er vor dem bombastischen Bau, schaute durch ein Fenster zurück – und erblickte eine Wasserratte, die sich über die Reste des Buffets hermachte. Sie hatte es – wie zuvor er selbst – ungesehen ins Innere geschafft.

So frei wie diese Ratte, sagt Assange, seien bald nur noch Menschen, die die Unentrinnbarkeit der elektronischen Überwachung verstanden haben. Nur eine „Elite von High-Tech-Rebe