Wikileaks sendet wieder

Guantanamo Die Whistleblowing-Plattform Wikileaks hat heute begonnen, zahlreiche US-Dienstvorschriften zum Umgang mit Gefangenen im "Krieg gegen den Terror" zu veröffentlichen

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Wikileaks veröffentlicht seit heute interne Dokumente der US-Regierung, die den Umgang mit Gefangenen regeln - darunter die "Standard Procedures" für Guantanamo aus dem Jahr 2004 und offenbar Anweisungen, wie Behörden verhindern können, dass bestimmte Gefangene in das militärische Dokumentationssystem aufgenommen werden, bevor sie als Geheimgefangene an CIA und Co. übergeben werden.

Die bisher veröffentlichen Papiere finden sich hier.

Obwohl nicht alle Dokumente als journalistische Scoops im klassischen Sinn gelten können, gewähren sie wie etwa schon die Afghanistan-Protokolle in ihrer Gesamtheit einen einzigartigen Einblick in den "Maschinenraum des US-Militärs" und den fortwährenden Menschenrechtsskandal den Guantanamo immer noch darstellt.

Barack Obama hat im Wahlkampf wiederholt erklärt, dass die USA auch im Kampf gegen den Terror ihre Werte nicht verraten müssten. Sollten die beschriebenen Praktiken allerdings immer noch angewandt werden, könnte die derzeitige Veröffentlichung zu unangenehmen Fragen führen - vorausgesetzt, US-Journalisten greifen das Thema auf. Wikileaks jedenfalls ruft dazu auf, die Anweisungen zu analysieren und Ergebnisse mit dem Hashtag #WLfindDP auf Twitter zu veröffentlichen.

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