Die Antwort ist der Flughafen

Russland Homosexuelle werden immer offener als Menschen zweiter Klasse diskriminiert. Eine Journalistin berichtet von der Gefahr für sie und ihre Familie – sie müssen nun fliehen
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Ein Unbekannter schlägt Russlands LGBT-Aktivisten Nikolai Alexeyev während einer Veranstaltung für Gleichberechtigung in Moskau
Ein Unbekannter schlägt Russlands LGBT-Aktivisten Nikolai Alexeyev während einer Veranstaltung für Gleichberechtigung in Moskau

Foto: Andrey Svitailo/ AFP/ Getty Images

Als ich das erste Mal von einem Verbot „homosexueller Propaganda“ hörte, fand ich den Gedanken noch lustig. Bizarr. Ich dachte, diese Worte seien zum letzten Mal ernsthaft geäußert worden, als ich noch ein Kind und meine Freundin noch nicht geboren war. In Kleinstädten wie Rjasan oder Kostroma, waren sie zwar bereits umgesetzt worden, doch was auch immer sie dort bedeuteten – mit der Realität, mit mir oder der Gegenwart konnte das nichts zu tun haben. Das war vor etwas weniger als zwei Jahren.

Zur Besinnung brachte mich erst eine Facebook-Nachricht eines Freundes, der schrieb: „Ich mache mir Sorgen darum, was das für dich und andere LGBT-Familien bedeuten könnte.“ Das reichte, um meine Fantasie in Gang zu setzen. Was auch imme