Die Krise des Königs

Benjamin Netanjahu fürchtet nach dem Atomkompromiss mit dem Iran um den Sinn seiner Amtszeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2013
Die Krise des Königs

Foto: Jack Guez / AFP / Getty

Zuerst nannte er den Genfer Aktionsplan zum iranischen Atomprogramm schlecht. Dann sehr schlecht, bald außerordentlich schlecht. Schließlich sprach er von einem „historischen Fehler“, der Gefahren für den Weltfrieden heraufbeschwöre. Damit hatte Benjamin (Bibi) Netanjahus Rhetorik ihren Höhepunkt erreicht. Es ging Israels Premier nicht etwa um Einzelheiten der Flurdiplomatie im Genfer Intercontinental. Für ihn steckt der Teufel nicht im Detail, sondern im großen Ganzen. Netanjahu droht das wichtigste Projekt seiner Amtszeit zu verlieren: Teheran zur Aufgabe seiner Nuklearvorhaben zu zwingen. Er hat die Bedrohung, die vom Iran ausgeht, mit dem Aufstieg der Nazis nach 1930 verglichen und gewarnt, die Fehler von damals zu wiederholen. Man mü