Magic Marker

Nachruf Der Erfinder des Essayfilms und Wegweiser des neuen Dokumentarfilms, Chris Marker, ist im Alter von 91 Jahren gestorben
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Der namenlose Mann (Davos Hanich) in Chris Markers Science-Fiction-Film "Am Rande des Rollfeldes"
Der namenlose Mann (Davos Hanich) in Chris Markers Science-Fiction-Film "Am Rande des Rollfeldes"

Foto: Film-Still

Der Essayfilm, eine zwischen Dokumentation und persönlicher Reflexion angesiedelte Form, die die Subjektivität der cinematographischen Perspektive auslotet, ist heute ein anerkanntes Genre. Jean-Marie Straub, Danièle Huillet, Jean-Luc Godard, Erroll Morris und Michael Moore zählen zu seinen wichtigsten zeitgenössischen Vertretern – als Erfinder der Form gilt jedoch der nun im Alter von 91 Jahren verstorbene Chris Marker.

Die kreative Verwendung von Klang, Bild und Text in seinen poetischen, politischen philosophischen Dokumentarfilmen machte ihn zu einem der originellsten Filmemacher. Chris Markers Filme wiesen den Weg nach vorne, zum sogenannten „neuen Dokumentarfilm“, schauten aber auch auf den literarischen Essay in der Tradition Michel de Mont