Nach dem Schlachten

Porträt Christian Slater hat sich freiwillig gemeldet, die Toten im Irak einzusammeln. Denn für Marines gilt: "Keiner wird zurückgelassen." Das hat ihn fast den Verstand gekostet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2014

Von all den Toten, die sie geborgen haben, ist der erste ihm immer noch am besten in Erinnerung. Der Officer hatte seine Einheit im Bunker zusammengerufen, um die Leiche eines 19-Jährigen erkennungsdienstlich zu behandeln, den ein Schrapnell am Kopf getroffen hatte. Das war keine Übung mehr. Das hier war echt. Sie waren im Irak, mitten im sunnitischen Dreieck – und vor ihnen lag ein im Einsatz getöteter Marine.

Der Officer sprach in väterlichem Ton: „Ich habe einen Flug für ihn. Ihr habt vier Stunden. Macht es in Ruhe, lasst euch Zeit.“ Einer von ihnen öffnete den Leichensack und entfernte den Helm des Toten. Die anderen standen da wie versteinert.

„Halt ihn hoch“, befahl Corporal Dan Cotnoir, der durch seinen zivilen Job als Bestat