Noch länger, noch blutiger

Syrien Kofi Annan gibt als UN-Emissär auf. Sein Friedensplan hatte nie eine reale Chance, den jetzigen Bürgerkrieg aufzuhalten, der wohl bis zum bitteren Ende ausgetragen wird
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Kofi Annan zollt den Verhältnissen Rechnung
Kofi Annan zollt den Verhältnissen Rechnung

Foto: Sebastien Bozon / AFP / Getty Images

Kofi Annans Syrien-Mission wurde von Beginn an als aussichtslos beschrieben. Würde es, so fragte man, dem Friedensnobelpreisträger, dessen Karriere mit dem Genozid in Ruanda, dem Massaker von Srebrenica, mit Somalia und Darfur einige spektakuläre Fehlleistungen internationaler Friedenssicherung überstanden hatte, gelingen, in Syrien eine Waffenruhe zu überwachen? Ein Waffenstillstand, an dessen Einhaltung keine der beteiligten Seiten Interesse hatte? Sollte es ihm gelingen, mit Hilfe von 300 unbewaffneten Beobachtern?

Die Antwort ist erfolgt. Gegeben hat sie Kofi Annan mit seiner Ankündigung, als UN-Sonderbotschafter und Emissär der Arabischen Liga zurückzutreten. So sehr man sich auch bemüht, ein Szenario zu fabrizieren, in dem der Sechs-Punkte-