Der Stammtisch ist voll

Migration Die großen Flüchtlingsströme werden erst noch kommen. Aber schon Syrien zeigt: Die Deutschen halten wenig von Solidarität
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2013
Syrische Flüchtlinge im Grenzdurchgangslager Friedland
Syrische Flüchtlinge im Grenzdurchgangslager Friedland

Foto: epd/ imago

Ein kleines Boot auf dem Mittelmeer. Zwölf Menschen an Bord. Die Nacht ist stürmisch, der Kahn zu klein, er kentert. Alle zwölf ertrinken und werden in einem kleinen Dorf an der marokkanischen Mittelmeerküste angespült. Das Gelobte Land Europa bekommen die Flüchtlinge nie zu Gesicht. Gestrandet titelt der Roman des marokkanischen Autors Youssouf Amine Elalamy programmatisch.

Wie viele beim Versuch scheitern, die Festung Europa einzunehmen, bleibt wohl ungezählt. Die 69 Erwachsenen und 38 Kinder aus Syrien, die vergangene Woche in Hannover landeten, kamen glücklicherweise nicht mit einem schlecht ausgerüsteten Boot oder mittels Schlepper, sondern ganz legal. Sie gehören zu 5.000 handverlesenen Kontingent-Flüchtlingen, bei denen sich die