Die erste ihrer Art

Porträt Karin Hausen schaffte es in den 70ern als feministische Historikerin auf einen Lehrstuhl. Gerade wird sie neu entdeckt. Weil Geschlechter-Stereotype uns nicht loslassen
Exklusiv für Abonnent:innen
Karin Hausen in ihrem Garten in Berlin-Dahlem
Karin Hausen in ihrem Garten in Berlin-Dahlem

Foto: Iris Janke für Der Freitag

Eine gediegene Villengegend in Berlin-Dahlem. Überall viel gepflegt-englischer Rasen, da sticht der wilde Bauerngarten hervor. „Unser Vorgarten ist zu einem Ort der Kommunikation geworden. Oft bleibt jemand stehen, bewundert die Blumen oder will sogar Samen haben“, sagt Karin Hausen. „Mittlerweile“, setzt die kleine, schmale Frau mit der zu großen Brille etwas sarkastisch hinzu, „haben die Leute sogar begriffen, dass ich hier nicht nur die Gärtnerin bin“.

Karin Hausen fällt auf den ersten Blick kaum auf, wirkt zurückgenommen und spricht sehr leise. So hat sie es in den 25 Jahren an der Technischen Universität gehalten, wenn sie dort als Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte nachdrücklich intervenierte, s