Merkels Richtschnur

Atomausklang Keine Revolution, nicht einmal eine echte Wende: Nur eine Kanzlerin ohne Glaubwürdigkeit braucht eine Ethik-Kommission, damit sie ihre Atompolitik verkaufen kann
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Es ist eine beispiellose Kehre, die Schwarz-Gelb da vollzieht. Aber es ist keine energiepolitische Revolution, ja noch nicht einmal eine wirkliche Wende. Auf der einen Seite hat Angela Merkel ihre vor einem halben Jahr beschlossene Laufzeitenverlängerung in einen vorzeitigen Ausstieg aus der Kernkraft umgewandelt. Auf der anderen Seite werden Union und FDP dem Ereignis, das dieser politischen Dynamik den Antrieb verliehen hat, keineswegs gerecht. Wer nach Fukushima bloß zum rot-grünen Atomkonsens zurückkehrt, gesteht zwar praktisch sein Scheitern ein, demonstriert aber noch lange nicht, dass er wirklich verstanden hat.

Welche Hintertüren offenbleiben und auf wessen Kosten der neue Energiekurs am Ende geht – das wird sich erst in den Ausstieg-Gesetzen zeigen, d