Köstlicher Hundesohn!

Türkische Dorfküche Türken geben ihren kulinarischen Lieblingen gern sinnliche Namen. Sie heißen Frauenhüfte, Frauenschenkel, Frauennabel oder „der Imam fiel in Ohnmacht“.

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Der „Hundesohn“ („Köpoğlu“) ist einer der Delikatessen mediterraner Dörfler Anatoliens und gehört zu meinen Favoriten. Über die Namensgebung gibt es nur Mutmaßungen. Wahrscheinlich war es ein Ausruf begeisterter Gäste, die so dem Koch ihr Lob zollten, als fluchende Anerkennung - wie „du Wahnsinniger!“. Was, mal nebenbei, jeder Spitzenkoch auf der Welt bestimmt sehr hört.

Der Hundesohn ist ein vegetarisches Gericht und ganz leicht zu machen. Es soll als kalte Vorspeise oder als Imbiss zum Raki genossen werden, zusammen mit einer schlichten Art Tsatsiki.

Alles Zutaten gibt's hier in der Türkei auf dem Wochenmarkt, anderswo im türkischen Laden.

Zutaten für 6 Personen:

80 g Olivenöl, 2 Auberginen (à ca. 200 g), 1 Zucchini (ca. 200 g), 2 mittelgroße Tomaten, 1 Möhre (ca. 100 g), 3 milde hellgrüne Spitzpaprika (Sorte Carliston), 1 oder zwei dunkelgrüne und daher scharfe Spitzpaprika („sivri biber“), 3 oder mehr Knoblauchzehen, 2 faustgroße Kartoffeln (kann man auch weglassen), 1 EL Tomaten- und/oder Paprikamark, 1 EL Zitronensaft oder 2 EL Essig, 1 TL Zucker, Salz, schwarzer Pfeffer, 3 EL gehackte Blattpetersilie.

Fürs Tsatsiki 300 g Joghurt (mit je zur Hälfte 3,8 und 10 % Fettanteil), 3 EL Ölivenöl, 3 oder mehr gepresste oder sehr fein gewürfelte Knoblauchzehen, Salz.

Zubereitung:

Alle Gemüsezutaten mehr oder weniger fein würfeln oder in Scheiben schneiden und in eine Pfanne mit erhitzten Olivenöl geben. Einige Minuten heiß anrösten (wegen der Maillard-Reaktion), Tomaten- oder Paprikamark mit einer halben Tasse Wasser, Zitronensaft oder Essig und Zucker einrühren. Deckel drauf, auf niedrigster Hitze weiter garen, rund 15 oder 20 Minuten. Ab und zu rühren. Alles muss weich werden, sich fast zu einer Art buntem Mus verbinden. Ganz zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Schärfe bei Bedarf mit etwas frischer Chilischote nachjustieren. Alles in eine Schüssel geben und auskühlen lassen. Erst jetzt mit Blattpetersilie bestreuen.

Fürs Tsatsiki alle Zutaten in einer weiteren Schüssel verrühren. Beides zusammen mit Baguette oder Fladenbrot auf den Tisch stellen. Nachmittags mit leichten Rot- oder Weißwein, später am Abend passt ein Raki noch besser dazu.

"Wird auch auf meiner Website http://www.aegeantreat.com veröffentlicht. )

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Geschrieben von

weinsztein

Journalist. Lebt vorwiegend an der türkischen Ägäis. Guckt auf griechische Inseln. Kocht gern.

weinsztein

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