Die irische Rachel Corrie

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Am 16. März 2003 wurde die Amerikanerin Rachel Corrie von einem Bulldozer überfahren und von den umstehenden israelischen Soldaten liegen gelassen, bis sie tot war. Sie hatte sich den Baumaschinen in den Weg gestellt, die ein palästinensisches Haus abreißen wollten. Sie war unbewaffnet.

Ihren Namen trägt nun ein Frachtschiff, das unter irischer Flagge fährt und ca. 1200 t Hilfsgüter für Gaza an Bord hat. Ebenso an Bord sind Nobelpreisträgerin Mairead Maguire, der ehemalige stellvertretende UN-Generalsekretär Dennis Halliday, malaysische MPs und Reporter und andere.


Das Schiff war eigentlich das erste der Flotte, wurde aber unterwegs durch technische Probleme aufgehalten. Nach dem israelischen Angriff auf die Hilfsflotte am Montag Morgen tauchte die Frage auf, ob die Fahrt fortgesetzt werden sollte, Beteiligte und Organisatoren entschieden sich dafür, auf alle Fälle ihr Möglichstes zu tun, um mit Schiff und Hilfsgütern Gaza zu erreichen.


Sowohl die malaysische als auch die irische Regierung haben in den letzten Tagen energisch klar gemacht, dass sie erwarten, dass das Schiff, seine Passagiere und die Ladung unbehelligt Gaza erreichen. Israel hingegen kündigt an, auch dieses Schiff mit Gewalt nach Ashdod bringen zu wollen. Das wäre direkt Gewalt wieder gegenüber einem Schiff, das unter der Flagge eines NATO-Staates fährt. Aber vielleicht sind das ja wieder alles nur Terroristen. Ich bin gespannt auf die kreative Pressearbeit der Israelis.


In Dublin wird derzeit die israelische Botschaft von ca. 30 Demonstranten blockiert.

Die „Rachel Corrie“ wird für 8 Uhr morgen früh erwartet. Das könnte eine lange Nacht werden. Nur sind diesmal weniger Muslime an Bord, wenn ich die Liste sehe – man wird sie also nicht während des Morgengebets überfallen können, wie am Montag. Was wohl Israel diesmal statt eines Bulldozers zu benutzen gedenkt?

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Geschrieben von

Alien59

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Alien59

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