Gefährlich. Teuer. Von Gestern. Wer will das?

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Es geht um Atomstrom und den Versuch einer kleinen, von Eigennutz getriebenen Minderheit, über die wichtige politische Frage zu entscheiden, ob die Kernkraftwerkslaufzeiten um bis zu 28 Jahre (durchschnittlich 15Jahre) verlängert werden. Und das möglichst bei geringer finanzieller Gegenleistung.

Um die Gegenstimmung innerhalb der Bevölkerung zu drehen, veröffentlichten einige Manager und Wichtigtuer den „Energiepolitischen Appell“ – der hier sehr treffend kommentiert wird.
Die Veröffentlichung eines verlogenen Appells ist jedem erlaubt - die wichtige Frage ist aber, ob die Regierung den Wünschen dieser appellierenden Herren nachkommt, oder sie die Interessen und den Willen aller BürgerInnen vertritt – was ja ihr eigentlicher Job ist.

Die Reaktion der CDU-Fraktion (unsere Volksvertreter), auf die Wünsche der Energiekonzerne, sieht eher nach einem jämmerlichen Kotau vor der Atomlobby aus.

„Inzwischen plädiert sie (die CDU-Fraktion) offen für die von der Energiewirtschaft vorgeschlagene Fondslösung. Danach sollen sich die AKW-Betreiber im Fall einer Laufzeitverlängerung per Vertrag verpflichten, 20 bis 30 Milliarden Euro in einen von ihnen verwalteten Fonds einzuzahlen, aus dem dann Forschungen zur Effizienzsteigerung der erneuerbaren Energien bezahlt werden.“ mehr
Energiekonzerne sind bisher durch ihre besonders ausgeprägte Profitgier aufgefallen - da kann man sich gut vorstellen, welchem Ziel diese Forschungen letztlich dienen werden.


Die meisten Meinungs-Umfragen zeigen eine mehrheitliche Stimmung gegen die geplante Laufzeitverlängerung.
Letztlich kann aber nur eine Bürgerbefragung Klarheit schaffen – sinnvollerweise in Form eines Volksentscheids.. Aber das ist dem Souverän ja seltsamerweise immer noch nicht möglich.
Ich gehe aber davon aus, dass so ziemlich jeder, der sich in dieser Frage informiert, einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernkrafttechnologie befürworten wird. Allein die Endlagerkosten für die nächsten 50000 Jahre geben zu Denken. Der Skandal dabei ist, dass überwiegend die Steuerzahler für die Endlagerung des radioaktiven Abfalls aufkommen und vermutlich auch weiterhin aufkommen werden:







Greenpeace hat 2009 eine Studie zur Ermittlung der wahren Atomstromkosten in Auftrag gegeben. Nach deren Ergebnis müsste das kWh Atomstrom, eigentlich 2,70 € kosten... mehr

Aber der schwerwiegendste Grund Atomkraft abzulehnen, ist m.E. die Wahrscheinlichkeit einer Gefährdung der Gesundheit von Anwohnern der unsicheren „End“lager. Und auch AKWs stehen unter Verdacht.. mehr

Diese Energie"politik" dient nicht dem Allgemeinwohl, sondern eher dem allgemeinen Unwohl und den Kassen der Energiekonzerne. Die Gesundheit der BürgerInnen wird gefährdet, die oft sauer erarbeiteten Steuergelder profitgierigen Konzernen hinterhergeschmissen und demokratische Grundregeln bewusst missachtet. Und von einer intelligenten weitsichtigen Energiepolitik, die wir so nötig bräuchten, keine Spur.

Dabei gibt es schlaue energiepolitische Konzepte, die eine möglichst hohe Energie-Autarkie mit erneuerbaren Energien anstreben. In Österreich arbeitet man schon an der Realisierung...

Und hier die schöne Vision eines Europa, dass sich ausschließlich mit erneuerbare Energien versorgt – bei weitestgehender Autarkie der Verbraucher.

Fazit: Energiepolitik geht deutlich besser, aber nicht mit dem derzeitigen Personal.


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Geschrieben von

Fro

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