Die Freitag-Community und Nutella

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Ich habe Anfälle von Lustlosigkeit.

Diese Unlust aber ist nicht ungerichtet. Sie richtet sich auf das Bloggen. Ich verlustiere mich nicht mehr mit der Bloggerei – ich verunlustiere mich.

Wie dieses?

Lange und dem Problem angemessen, habe ich nachgedacht und stelle nach erfolgtem Denkprozess fest:

Ich werde mich auf Nutella als Präzedenzfall beziehen

Die Geschichte ist sicherlich bekannt. Kürzlich hat eine USA-Bürgerin Nutella verklagt, weil ihr nicht deutlich mitgeteilt wurde, wie viel Fett und Kakao in diesem Brotaufstrich ist. Und nun behaupte ich mal, dass mir – als ich hier hoffnungsfrohe Bloggerin wurde – einige hochgefährliche Details auch nicht bekannt waren.

Beispiele aus der Fülle der vorhandenen:

1. Bloggen beim Freitag kann den Blutdruck steigern.

Ich schreibe einen höchst zustimmenden Kommentar unter einen anderen.
Drücke o.k.. Was erscheint? "Eine Seite mit dieser Adresse existiert nicht."

Ich kommentiere unter einem Beitrag.
Drücke, o.k. Er wird nicht abgesendet, es sei denn, man lädt die Seite neu.

Ladezeiten, die einem, wenn mans mal eilig hat, den Pulsschlag durchaus ins Flimmrige transponieren können. Jedenfalls ist das kein „Ruhepuls“, was hier erzeugt wird. Ehrlich nicht.

Will man eine PN verschicken, dreht sich und dreht sich und dreht sich das kleine Symbol und wenn man es schon gar nicht mehr glaubt, geschieht das Wunderbare: Die Nachricht wurde versendet.

2. Bloggen beim Freitag beeinträchtigt die Kreativität

Diese Langsamerei, dieses ständige Warten – es ist eine Attacke auf meine ohnehin nicht immer kontinuierlich fließenden kreativen Impulse, Man kann es auch Förderung von Lustlosigkeit nennen.

3. Bloggen beim Freitag schafft Vertrauenskrisen

Eine Weile war man ja gewarnt, weil da immer was stand von Beta-Version. Da war man zähneknirschend zur Milde genötigt, aber da sich diese Beta-Unwesen unendlich längte, nahm man – so scheint es - keck an, der Gewöhnungseffekt sei eingetreten und man könne die zwangsweise verlangsamte Community jetzt in diesem Zustand belassen und den Rest mit gemurmelten Vertröstungen abdecken. Manchmal kommt es mir vor, als sei diese Langsamerei zu einem Markenzeichen erklärt, für etwas, das Leute, die Sinn für Lifestyle haben, nicht zum Thema machen, sondern deutlich als Alleinstellungsmerkmal verstehen, das es zu pflegen gilt.

Und ganz schön sind dann noch: Vertröstungen wie im real existierenden Sozialismus:

(Wenn es erst mal das neue System gibt.)

So nicht, Ihr Lieben, so nicht:

Ich erwarte vom Freitag eine entsprechende Warnung: :

Freitags-Bloggen schadet Ihrer Gesundheit!!!!!!!

Paar hübsche Icons können noch verdeutlichen, worin die Schädigungen bestehen können.

Ein „Ätsch-Äffchen das sich an die Stirn tippt“ bedeutet „Eine Seite mit dieser...“

Eine besoffene Eieruhr für die Ladezeiten,

Ein verbogenes Posthorn für das endlose Warten beim PN-Senden.

Wenn keine Warnung dieser Art erfolgen , sehe ich mich gezwungen, Euch weiter zu vergackeiern oder eine Entschädigung zu fordern, deren Ausmaß und Form zu definieren, ich mir - wegen Kreativitätsstockung- vorbehalte, noch zu definieren.

P:S: „Die Community sitzt mit am Redaktionstisch“ hat der Herausgeber jüngst auf rbb kulturradio launig festgestellt. Als was denn? Ich nehme an, als Schreckgespenst oder als Leerstelle. Ha, ha, ha. Das aber nur am Rande.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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