Schlumpf dich glücklich!

Comics Am 12. Mai findet der jährliche Gratis Comic Tag statt. Maike Hank hat die kostenlosen Hefte, die extra dafür gedruckt werden, bereits gelesen

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Seit 2010 findet in Deutschland, Österreich und der Schweiz jährlich der Gratis Comic Tag statt, für den viele Verlage Sondereditionen drucken, die man in den teilnehmenden Läden am Samstag, den 12. Mai kostenlos mitnehmen darf. Diese großartige Idee fand ihren Ursprung im amerikanischen Free Comic Book Day, über den ich bereits letzte Woche berichtet und die meisten der dort angebotenen Comics vorgestellt habe.

Auch dieses Mal hat mir der Berliner Laden Grober Unfug [Blog, Twitter] im Vorfeld alle Hefte zur Verfügung gestellt und obwohl ich seit letzter Woche nicht plötzlich zur Expertin geworden bin, konnte ich bereits vor dem eigentlichen Lesen mit Sicherheit sagen, dass die Qualität der deutschen Hefte deutlich höher ist und ich beim Auspacken leuchtende Augen bekam: Es sind anspruchsvollere Sachen dabei und es werden vor allem nicht bloß Geschichten angerissen, sondern ausführlich welche erzählt! Den meisten teilnehmenden Verlagen geht es nicht nur darum, möglichst viele unterschiedliche Serien in einem dünnen Heft schnipselhaft vorzustellen und so fühle ich mich als Leserin mit meiner Neugier sowie meiner Liebe dafür, etwas erzählt zu bekommen, dieses Mal ernst genommen – was meine Bereitschaft erhöht, in Zukunft ein wenig Geld für die vollständigen Werke auszugeben.

Eine Übersicht aller Gratis-Comic-Tag-Comics gibt es auf dieser Seite und eine Händlersuche befindet sich hier, denn der Grobe Unfug ist natürlich nicht der einzige Laden, der sich an der Aktion beteiligt.

Weil es am Samstag leider nicht möglich ist, dass man einfach mal alle 30 angebotenen Comics mitnimmt, stelle ich die Ausgaben in den Kategorien vor, in die ich sie vor dem Lesen eingeteilt habe. (Jene mit ♥ sind meine Favoriten.)

Viel Freude vor Ort und: Hurra!

Auf die bin ich neugierig

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DON QUIJOTE ♥

In der Reihe Klassiker im neuen Gewand hat die Berliner Comic-Größe Flix den ollen Don Quijote in die Jetztzeit verlegt. Der Held ist nun ein dementer Opa, von der eigenen Tochter in deren Leben geschleppt, wo es außerdem den verschrobenen Enkel Robin gibt, der – hihi – als Batman verkleidet in der Wohnung umhertobt und sich ständig dagegen verwehrt, Robin genannt zu werden. Der Opa kämpft nun gegen einen Windpark und hält nichts von Comics, weil sie Gewalt verursachen. Ach hach.

Am Ende der Ausgabe befindet sich zudem ein lustiges (es ist wirklich lustig) Interview mit dem Autor. Es ist überschrieben mit den klugen Worten: “Ohne Liebe lässt sich kein Kampf gewinnen.” So sei es. (Und ganz viele Liebe für den Flix, bitte!)

SWEET TOOTH ♥

Gus trägt ein rotkariertes Flanellhemd, haust alleine mit seinem gottesfürchtigen Vater im Wald und hat Elfenohren sowie ein angewachsenes Geweih. Die beiden sind die einzigen Überlebenden einer Katastrophe, die auch für Gus’ Äußeres verantwortlich ist. Irgendwann findet dieser allerdings heraus, dass sich hinter dem Wald gar keine Welt aus Feuer befindet, wie der Vater immer erzählt hat, und als Gus einen leckeren Schokoriegel im Wald findet, wird er vom bereits kranken Vater gebeten, in Zukunft sehr vorsichtig zu sein. Zu recht, denn kurz nach des Vaters Tod wird Gus von zwei Jägern gefangen genommen – bis jener Mann helfend eingreift, welcher Gus vorher bereits mehrfach im Traum erschienen war. (Ich muss wissen, wie es weitergeht!)

Jeff Lemire, Autor und Zeichner des Comics, gewann in Kanada mehrere Preise. Ich verstehe das, denn er nimmt sich Zeit zum Erzählen, weckt Emotionen ohne zu gefühlsduselig zu sein und ich wundere mich nicht einmal, dass Gus ein Geweih auf dem Kopf trägt. Das Interview im Anschluss an den gefühlt viel zu kurzen Ausschnitt der Geschichte ist mit dem Wort Herzblut überschrieben. So passend.

DIE KATZE DES RABBINERS ♥

Die Katze ist eigentlich ein Kater und verliebt in seine Herrin, die Tochter des Rabbiners, frisst einen Papagei und kann deshalb plötzlich sprechen. Durch das ganze Heft zieht sich ein großartiger Dialog zwischen dem Kater und dem Rabbiner oder dem Rabbiner des Rabbiners, weil der Kater beschlossen hat, Jude zu werden, wobei er die Rolle des immer alles in Frage stellenden Provokateurs einnimmt.

Was mit mir los sei, werde ich während der Lektüre von meinen Kollegen gefragt, weil ich die ganze Zeit laut vor mich hin kichere. Die Katze des Rabbiners ist so wundervoll klug und witzig, dass ich wohl nicht darum herum kommen werde, mir nach und nach alle Bände der preisgekrönten Serie zu kaufen – und den Film anzusehen.

Ich bin mir übrigens sicher, dass meine kleine schwarze Katze heute Morgen meinen Namen gesagt hat. Ich hoffe, sie begrüßt mich an diesem Abend nicht mit den Worten “Wir müssen reden!”

FRÄULEIN RÜHR-MICH-NICHT-AN ♥

Die Schwestern Agathe und Blanche leben im Paris der 30er Jahre und arbeiten als Dienstmädchen. Die leichtfertigere Agathe wird vom sogenannten Schlächter ermodert, doch nur die schüchterne Blanche weiß davon, für die anderen sieht es aus wie ein Suizid und niemand glaubt ihr. Da sie ihre Anstellung verliert und sich ein weiterer Mädchenmord im Rotlichtmileu zugetragen hat, dauert es nicht lange, bis Blanche in jenem Bordell arbeitet, wo das letzte Opfer angestellt war, um den Mörder ihrer Schwester zu finden. Weil sie dort im Dienstmädchengewand lediglich die SM-Phantasien einiger Männer erfüllen muss, bleibt ihr sogar ihre Jungfräulichkeit erhalten, doch aufgrund ihrer Verklemmtheit hat sie die meisten anderen Mädchen gegen sich - sogar die Haare schneiden sie ihr gewaltsam ab - und nur mit den anderen beiden ‘Spezialistinnen’ freundet sich sich an: Joséphine (schwarz, Heramaphrodit) und Annette (lieblichblond, düstere Sexualpraktik, die noch nicht verraten wird).

Ach, es ist schlimm: erst mag niemand der armen Blanche glauben, dass ihre Schwester ermordet wurd, ist sie ganz allein auf der Welt und anschließend wird sie im Bordell ausgegrenzt und muss all die schrecklichen Anzüglichkeiten dort ertragen. Schnell habe ich Blanche ins Herz geschlossen und die Puffigkeiten sind so wohldosiert, dass sie niemals nur Mittel zum Zweck sind, sondern die Geschichte angenehm schlüpfrig und ein wenig aufregender machen.

Noch eine wunderbare Reihe, die ich mir demnächst werde zulegen müssen!

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WAVE AND SMILE

Hier wird der seit zehn Jahren andauernde Bundeswehreinsatz in Afghanistan behandelt und das dem Ausschnitt vorangestellte Interview mit dem Autor ist wirklich interessant. Der abgedruckte Ausschnitt erzählt jedoch, wie ein Armee-Hubschrauber, in dem sich auch eine Journalistin befindet, unter Gefahr landet, um freundlichen Afghanen nützliche Turbinen zu liefern. Dann ist die Journalistin – offensichtlich mal wieder – verschwunden (“Die Frau macht mich noch wahnsinnig”) und das nächste Bild zeigt eine Hütte von außen, aus der der Satz dringt “Oh, Mein Gott!! Ist das süß”. Anschließend sieht man, wie die Journalistin ein Baby anblickt.

Gut, dass es in der Realität Frauen wie Antonia Rados gibt und ich mir das Weiterlesen sparen kann.

HORROR SCHOCKER

Bevor eine Geschichte aus der eigentlichen Horror-Schocker-Reihe erzählt wird, eröffnet das Heft mit einer aus den Welten des Schreckens, in der Außerirdische auf einem zu besiedelnden Planeten landen wollen und zwei Spione aussenden, um die Gefährlichkeit der Bevölkerung einzuschätzen. Es handelt sich offenbar um die Erde und die Spione beschlagnahmen ein paar Comics, weil sie denken, es handle sich um historische Chroniken. Aufgrund der darin erzählten Geschichten voller Superhelden, Kriegern und beeindruckenden Schlachten sehen sie davon ab, den Planeten anzugreifen. Eine schöne Idee, eine kleine Hommage an die Comics, aber auch ein wenig flach in der Umsetzung und die anschließende Horror-Schocker-Geschichte war so uninteressant, dass ich den Band gelassen aussortieren kann.

WHOA! COMICS

Ein Heft voller mir unsympathischen Illustrationen und unwitziger oder gar unverständlicher Geschichten. Beispielsweise besucht Dracula ein Speed-Dating und wird hierbei mit allerlei klischeehaften Figuren konfrontiert. Dies habe ich jedoch bereits in unzählichgen Soaps und Liebeskomödien in sämtlichen Ausprägungen sehen müssen.
Aber immerhin mag den Namen des Verlags: Plem Plem Productions! Wo ich doch seit geraumer Zeit versuche, ebendiesen Ausdruck wieder im allgemeinen Sprachgebrauch zu etablieren.

ALDEBARAN

Aldebaran ist ein Planet, der 2079 von Bewohnern der Erde bevölkert wurde, die aber seit hundert Jahren den Kontakt zur Heimat verloren haben. In furchtbar zähem Erzähltempo erfahren wir, dass auf einmal seltsame Dinge geschehen, beispielsweise tauchen Tiefseefische plötzlich zum Sterben an der Wasseroberfläche auf. Eine Liebesgeschichte gibt es offenbar auch noch, sowie dass/das-Fehler und vergessene Kommas. Bereits auf Seite 12 knicke ich ein, weil es mir völlig egal ist, welche Katastrophe auf die mich mir völlig egalen Protagonisten zukommt.



http://www.gratiscomictag.de/system/covers/30/thumb/Zwerchfell_Zuckerfisch_GCT2.jpg?1327502594http://www.gratiscomictag.de/system/covers/22/thumb/Schreiber&Leser-GCT-2012-Co.jpghttp://www.gratiscomictag.de/system/covers/25/thumb/Splitter_zombies_0_cover.jpghttp://www.gratiscomictag.de/system/covers/6/thumb/ECC_Vampir_von_Bernares_GCT.jpg

ZUCKERFISCH

Diese kurzen Strips wollte ich wirklich gut finden, da sie von einer Frau aus Deutschland stammen und ich ihr hier all meine Unterstützung geben wollte. Zumal es sich bei dem Erzählten um eine Mischung aus autobiographischen und fiktiven Geschichten ihres ‘nerdigen’ Freundeskreises handeln soll.

Jedoch kann ich über keine der kurzen Erzählungen lachen, höchstens ab und an ein wenig schmunzeln. Als würde jedes Mal auf eine Pointe hingearbeitet, die sich nicht erfüllt, die einfach zu lahm ist. Vielleicht liegt es ja daran, dass eben ‘lediglich’ der Alltag abgebildet wird, dessen Komik sich oft nur aus der Situation heraus erschließt und deren Reproduzierbarkeit – zumal mit illustrativen Mitteln in so kurzen Panels – oftmals schwierig ist. Und vielleicht ist mein Alltag ja auch einfach witziger, wenn die daran Beteiligten gut drauf sind.

COSA NOSTRA

Hier werden Geschichten über die Cosa Nostra erzählt, aber mir gefällt nicht so recht, wie das vor sich geht. Es werden immer wieder neue (historische) Figuren mit Hilfe von kurzen Zeitsprüngen eingeführt, die man aufgrund der düsteren Illustrationsweise alle nicht gut voneinander unterscheiden kann. So fehlt mir dann eben auch das wichtigste, das nötig ist, mich an eine Geschichte zu binden: Nähe und Bezug zu den Protagonisten sowie Spannung. Das ist sehr schade, denn das Thema ansich finde ich nach wie vor aufregend.

ZOMBIES

Der kanadische Trash-Schauspieler Serge Lapointe wird in seiner Heimt längst nicht mehr beachtet und besucht nun ein Filmfestival in Moskau, wo er nach wie vor den Star mimt, sich für seine einstigen Zombiefilme feiern lässt und dafür verachtet. Als sich weltweit ein Virus ausbreitet, das alle Erkrankten zu Zombies werden lässt, versinkt auch Moskau im Chaos und Serge versucht, diesem zu entkommen und gleichzeitig noch ein paar Menschen zu retten.

Es ist schon ganz okay, wie das erzählt wird, aber wirklich mitgenommen hat mich die Geschichte nicht, weil mit der Holzhammermethode erklärt werden soll, wie die etwas klischeehaften Figuren denken und fühlen, damit ja niemand den Anschluss verliert. Aber für die Fans der Zombie-Reihe ist nun endlich das Geheimnis gelüftet, wie alles begann.

DER VAMPIR VON BENARES

Gut, dass ich mich nicht vom Titel habe abschrecken lassen, ist der gedankliche Weg von hier bis zur Teenie-Biss-Serie doch nur recht kurz. Tatsächlich handelt es sich beim Vampir von Benares dann offenbar 'lediglich' um einen Massenmörder, der nur so genannt wird. Dem Rätsel um die Morde auf der Spur war der Inder Deepak, der jedoch just in dem Moment verschwindet, als er sich mit dem extra aus London angereisten Journalisten Mircé zusammentun will. Ihr gemeinsamer Treffpunkt fliegt nämlich in die Luft, im Anschluss sind jedoch keine Überreste von Deepak zu finden. Stattdessen erscheint dessen Tochter, die Freundin von Mircé, und gemeinsam machen sie sich daran, das Rätsel um den vermeintlichen Vampir zu lösen.

Die Geschichte ist interessant und ich mag es, dass die Handlung in Indien spielt. Aber so richtig gefesselt bin ich nicht, weil eben nur die Geschichte und der Ort des Geschehens anziehend ist, mir aber die Figuren leider völlig egal bleiben.

Kinder/Jugendliche



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COMIC GIRLS!

Hier dachte ich, die Klischees seien vorprogrammiert, immerhin ist schon das Cover rosa, doch bei den meisten der hier vorgestellten Serien hätte es sich auch um Geschichten von Jungen handeln können. So gesehen ist es also völlig in Ordnung, dass hier Mädchen als Identifikationsfiguren dienen, solange Themen wie Schule, Verliebtsein, Scheidung der Eltern oder gar eine Immunerkrankung thematisiert werden. Ein wenig anders sieht es bei der letzten Geschichte aus, wo ein Mädchen gleich zu Beginn der großen Schwester die Schminksachen klaut. Wieso aber müssen hier nun ähnlich wie beim Free Comic Book Day so viele Sachen auf einmal vorgestellt werden, anstatt einer oder höchstens zwei Serien mehr Raum zu geben?

HOLZHOF COMIX

Auch in dieser Ausgabe werden zu viele Serien auf einmal präsentiert, die deshalb auch überhaupt nicht funktionieren. So möchte ich das Augenmerk lediglich auf den mittleren Teil lenken, in dem Rolf und Robert vorgestellt wird, die hier als "Klassiker der DDR-Bildgeschichte" genannt werden und von denen ich als Kind aus dem Westen noch nie etwas gehört oder gelesen habe. Sie entstammen der Trommel - wöchentliche Zeitung für Thälmannpioniere und Schüler und wurden als Gegengewicht zu ideologiefreien Comics wie Tom Sawyer oder Der Graf von Monte Christo ins Leben gerufen. Wirklich gut sind die Geschichten von Rolf und Robert nicht. Aber mir gefällt, dass die Figuren Begriffe verwenden, die ich mittlerweile von hier kenne, mit denen ich aber nicht groß geworden bin, wie beispielsweise “Brause” oder “Broiler”.

DIE ZAUBERSCHULE ABRAKADABRA | DIE PAUKER

Die Geschichten wirken schon optisch wie aus der Zeit gefallen und wenngleich Zauberei und Erlebnisse aus der Schule mittlerweile wieder modern sind, werden hier altmodische Begriffe wie ‘pauken’ verwendet und auch die auch Pointen nur mäßig.

Ähnlich verhält es sich mit der Serie Die Pauker, die eine Schulwelt abbildet, wie sie vermutlich nicht einmal mehr war, als ich noch dorthin ging. Wer soll das bloß lesen wollen?



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AKUMA TO LOVE SONG
BLUE EXCORCIST

Geschlechtergerecht hat der Kaze-Verlag einen Mädchen- und einen Jungen-Manga im Angebot, 'hübsch' in Rot oder Blau gehalten, doch in beiden Heften finde ich mich nicht zurecht. Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichten von hinten nach vorne zu lesen sind, aber selbst so ergeben die Handlungen kaum Sinn, kann ich nichts damit anfangen.

Gut, dass ich in meiner Freizeit gerade den ersten Band von Kirihito, eine Kreation des Manga-Gotts Osamu Tezuka) lese und weiß, dass mir nicht alle japanischen Comics so fremd und unzugänglich erscheinen.

Lieblinge

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GARFIELD

Es ist ganz, ganz schrecklich. Hier werden ja gar keine Geschichten in guter alter Garfield-Manier erzählt! Stattdessen sind die Panels mit hässlichen 3D-Grafiken gefüllt.
Aus Protest weise ich deshalb schnell auf das tolle Garfield-minus-Garfield-Projekt hin.

SCHLÜMPFE ♥

Besonders gelacht habe ich über die Geschichte mit den drei Neffen von Gargamel, die so aussehen wir er, aber ganz klein sind und vor allem gar keine Lust haben, Schlümpfe zu jagen und mit ihnen gemeinsame Sachen machen.

DONALD DUCK ♥

“Oh wäre ich doch nicht Donald Duck” ruft Donald bereits in der ersten Geschichte, weil er Schulden hat und Ärger mit dem Nachbarn. Und schon ist er mittendrin in einer kafkaeseken Welt voller Donald-Doppelgänger. Die Ducks kann man ja gar nicht nicht mögen.

BONGO ♥

Lauter tolle Simpsons-Geschichten! Besonders amüsant ist die Manga-Adaption des Springfield-Universums, mit der das Heft schließt und die mir verdeutlicht, weshalb ich zu den oben erwähnten Teenie-Mangas keinen Zugang gefunden habe. Bart redet unaufhörlich überzeichneten philosophischen Emoquatsch und zwischendurch streitet sich der Homer aus dem rechten Bild mit dem Homer aus dem linken darüber, wer nun zuerst mit dem Gelesenwerden dran sei. Toll!

Vermutlich von allen geliebt, bloß nicht von mir

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SPIDER-MAN
JUSTICE LEAGUE
STAR WARS - THE CLONE WARS
GAME OF THRONES

Diese Spider-Man-Version ist im Vergleich zu der vom Free Comic Book Day ganz furchtbar. Mir gefallen weder Illustrations-, noch der Erzählstil und ich weiß nun also, dass ich letzte Woche recht hatte, als ich annahm, dass mir nicht per se jeder Spider-Man-Comic gefallen würde.

Dass DC gerade all seine Helden und Heldinnen in einem neuen Universum wiedererweckt hat, weiß ich bereits von einem Freund, der diese aus journalistischen Gründen besitzt (und wohl auch ein wenig, weil er ein paar davon sehr mag.) Dennoch kann ich mit Figuren und Geschichten nichts anfangen, wecken sie doch höchsten Kindheitserinnerungen negativer Natur, wie ich beispielsweise gelangweilt die Superman-Comics des nervigen Bruders meiner Freundin las, weil es gerade nichts anderes gab.

Auch die Welt von Star Wars hat mich noch nie wirklich interessiert, schon gar nicht die Clone Wars und schon gar nicht als Comic.

Ebenso befremdlich erscheint mir auch die Comic-Version von Game of Thrones, die ich schnell wieder zuklappe, damit mir nicht die Lust genommen wird, hier vielleicht doch einmal die Serie zu schauen oder die Bücher zu lesen.

...

Sowohl der Free Comic Book Day als auch der Gratis Comic Tag haben meine Welt unerwartet sehr bereichert und ich möchte in Zukunft nicht mehr ohne Comics leben. Danke lieber Unfug!

(Psssst: Am Wochenende lese ich aber erst mal wieder ein Buch.)

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Maike Hank

Die Eulen sind nicht, was sie scheinen.

Maike Hank

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