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Buchkritik Eine kleine Perle aus der Friedenauer Presse: Wie Karl Kraus sich vor Rosa Luxemburg verneigt und eine Adelige aus Tirol verspottet
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Karl Kraus gehört nicht nur zu den am meisten bewunderten, sondern auch am liebsten kopierten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Dabei macht er es seinen Fans nicht leicht, denn er entzieht sich den üblichen Kategorien. Unerbittlich in seiner Sprachkritik, präzise wie kein Zweiter in der Wahrnehmung falscher Töne und ideologischer Blindgänger, hat er gelegentlich Ansichten vertreten, die anders als reaktionär zu bezeichnen schwer fällt. Für die Linke lässt sich Karl Kraus nicht in Anspruch nehmen. Für eine dumpfe Gegenaufklärung erst recht nicht. Wer sich auf Karl Kraus einlässt, muss Widersprüche aushalten.

Worum geht es in der nur 32 Seiten schmalen Broschur, die uns die Friedenauer Presse in gewohnt schöner Aufmachu