Die Gelegenheit sich zu wundern

Sachlich richtig Literaturprofessor Erhard Schütz begibt sich auf Zeitreise von den 20er Jahren in Wien und Berlin über die Märchenwelt und das Atomzeitalter bis zur roten Zukunft
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Ein Wiener erhält in Berlin Lokalverbot, weil er die Wiener Stammgäste als Berlindicketuer verspottet hat. So seinerzeit Anton Kuh bei Schwanneke, dem damaligen Borchardt‘s. Heute hieße so ein gefragter Redner und beliebter Autor kurzer, mal bissiger, mal witziger, immer aber kluger Texte vielleicht Goldt oder Martenstein, aber nicht mehr Kuh. Ein Wiener, der nach Berlin ging, um beiden Städten immer wieder die Leviten zu lesen, vor allem eben „den zugereisten Patentberlinern vom Schlage eines Kisch, Bronnen, Fränkel, Kortner“, sozusagen den damaligen Schwaben. Ein ganz eigener Kopf. Nun ist in einer kleinen, wohlsortierten Auswahl wieder nachzulesen, wie hellsichtig Kuh, der 1941 im Exil starb, die zwanziger Jahre beobachtete und kommentierte. Ei