Mythos von der Twitter-Revolte

Iran Der Westen sollte ver­suchen, sich auf den politischen Islam einzulassen, anstatt ihn zu bekämpfen
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Es ist nun schon ein Jahr her, dass ich das Privileg hatte, über die schicksalhaften Wahlen im Iran zu berichten. Noch heute frage ich mich, welche Geschichte sich länger halten wird – die des eigentlichen politischen Aufstands, der die iranische Gesellschaft entzweite, oder die von der weltweiten Medien-Ekstase, die das meiste falsch auslegte.

Nachdem sie 2009 die Linie zwischen Berichterstattung und Parteinahme für die Demonstranten aufgaben, haben die meisten „Experten“ und Journalisten inzwischen ihren Fehler bemerkt und rudern zurück. Während es verständlich sein mag, dass die Medien es nicht lassen konnten, sich in Fantasien wie der von der Twitter-Revolution und dem Zusammenbruch der Islamischen Republik zu ergehen, frage ich mich, ob d