Al Qaida in den Köpfen

Jemen Auch das autokratische Regime von Präsident Saleh wackelt. Überfluss gibt es nur an einem: an ­den Gründen für die Unzufriedenheit
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Die Einladung nach Sanaa zu einer Konferenz über Wasserversorgung lag seit Wochen auf meinem Schreibtisch. Als ich schließlich im Jemen landete, wurde in Tunis gerade dazu aufgerufen, die Revolution in alle arabischen Länder zu tragen. Kurz darauf brachen die Proteste in Kairo aus, während ich auf den Straßen der jemenitischen Hauptstadt zunächst nur kleine Grüppchen mit Transparenten sah, auf denen tapfer mehr Lohn gefordert wurde. Was würde geschehen in einem Land, in dem seit 20 Jahren immerhin so etwas wie demokratische Spielregeln versucht werden, mit Oppositionsparteien, Gewerkschaften, einer relativ regierungskritischen Presse und einer Ministerin für Menschenrechte, deren rund um die Uhr geschaltete Hotline seit Jahren mit Beschwerden