Postideologisch, plural, populär

Linke Dietmar Bartsch kandidiert als Vorsitzender. Damit bekommt die Strategiedebatte in der Partei ein neues, altes Gesicht – der Realo will "den nächsten Schritt" machen
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Es war ein Auftritt an symbolträchtigem Ort – in doppelter Hinsicht: Für seine Bewerbung um den Parteivorsitz hatte sich Dietmar Bartsch den Grünen Salon der Berliner Volksbühne ausgesucht. Das Theater liegt gegenüber der Zentrale der Linken, also in Sichtweite. Dort amtieren zurzeit Gesine Lötzsch und Klaus Ernst als Vorsitzende, und dass der frühere Bundesgeschäftsführer für seine Ambitionen auf den Spitzenposten in der Partei nicht deren Räumlichkeiten nutzte, hat seinen Grund: Er wollte nicht den Eindruck erwecken, das Karl-Liebknecht-Haus, das er lange Zeit und zur guten Erinnerung vieler Mitarbeiter führte, stehe ihm zur Verfügung. Bartsch hat kein Amt mehr in der Partei, seit er nach einem als Machtkampf interpre