Das ist das Letzte!

Alltagslektüre Unser Kolumnist Mikael Krogerus hat 52 Bücher in 52 Wochen gelesen. Zeit, Bilanz zu ziehen: Welches Buch war das lustigste, welches das wichtigste? Der Kolumnenabschluss

52 Bücher in 52 Wochen wollte ich lesen, jede Woche eines – geht das? Als ich Freunden von meinem Vorhaben erzählte, erhielt ich zwei verschiedene Reaktionen. Die einen sagten: Das schaffst du nie! Die anderen, die gern und viel lasen, sagten: Und, was machst du sonst so? Die Antwort auf die Frage nach der Machbarkeit lautet also: ja. Ein kleiner Rückblick auf ein großes Experiment.

Das Buch, das ich wieder lesen würde:
Stuff White People like von Christian Lander – für alle, die gern mitreden wollen, aber zu faul sind, um lange Sätze zu lesen.

Bücher, über die ich schrieb, ohne sie (zuende) gelesen zu haben:
Ins Glück stolpern von Daniel Gilbert, Das Mädchen seiner Träume von Donna Leon und Yeah Yeah Yeah von Rebecca Casati.

Das Buch, das sich am schnellsten lesen lässt:
Spür die Angst von Jens Lapidus – a pageturner, if ever there was one.

Das Buch, vor dem ich Angst habe:
The Road von Cormack McCarthy. Faszinierende Kombination aus allem was mir Angst macht.

Das Buch, das ich lieber nicht gelesen hätte:
Zwei an einem Tag von David Nicholls. Das Buch in einem Wort: Nett.

Das lustigste Buch:
Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie von Sigmund Freud. Haarsträubend. Konkurrenzlos lustig.

Bücher, die man bedenkenlos verschenken kann:
Das neue Buch der verrückten Experimente von Reto U. Schneider und Mach dieses Buch fertig von Keri Smith. Beide bedenkenlos für alle Altergruppen!

Der beste Liebesroman:
Eine Frau zu sehen von Annemarie Schwarzenbach. Man wünscht sich, eine Frau zu sein.

Das anspruchsvollste Buch:
Begriff des Politischen von Carl Schmitt. Kluge Analyse trotz Nazigesinnung. Regt an zum Aufregen.

Das Buch, das mein Leben veränderte:
Die Hütte – ein Wochenende mit Gott von William Paul Young. Glaube seither weniger an Gott.

Dieses Buch macht sich gut auf einer langen Reise:
So finster die Nacht von John Ajvide Lindqvist. Hätte ich gern als Teenager gelesen. Viel besser als der Film!

Das Buch, von dem ich am meisten gelernt habe:
The New New Journalism von Robert S. Boynton. Macht Lust, endlich ein besserer Journalist zu werden.

Das langweiligste Buch:
Alte Liebe von Elke Heidenreich und Bernd Schröder.

Ein Buch, das ich nicht verstanden habe:
Die Bibel. Bei Gelegenheit nochmal lesen.

Das am heftigsten kommentierte Buch:
Asterix und Obelix Tour de France von Rene Goscinny und Albert Uderzo. Tolles Buch.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe:
Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat von Pierre Bayard.

Ein geniales Buch, mit einem grossartigen Titel, das ich leider viel zu spät entdeckte. In dem Buch erörtert der französische Literaturprofessor Bayard
mit grosser Ernsthaftigkeit die hohe Kunst des richtigen Zitierens/Kopierens/Nichtlesens/Bluffens. Es ist ein kleiner Parcours durch die wichtigsten Thesen des Literaturbetriebs ("Man braucht nur 10 Minuten, um ein Buch wirklich kennenzulernen", Oscar Wilde; "Selbst wenn man Bücher wirklich liest, vergisst man hinterher alles", Michel de Montaigne; "Die Grundvoraussetzung für ein Gespräch über nichtgelesene Bücher ist, sich nicht dafür zu schämen", David Lodge). Sehr, sehr lehrreiches Buch. Gut geschrieben ist es auch noch. Macht paradoxerweise Lust zu lesen.

Was mache ich als nächstes?
Ich schaue 52 Filme in 52 Wochen. Zum Auftakt: Star Wars – Krieg der Sterne.

Mikael Krogerus' Kolumne 52 Filme in 52 Wochen startet zeitgleich mit dem Auftakt der Berlinale am Freitag, den 12. Februar.

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