Über ich ist wir

Porträt Das Ich ist die Figur der Gegenwart: Denn Gemeinschaft herzustellen, funktioniert heute nicht mehr – außer durch die Vernetzung der vielen sozialen Ichs
Exklusiv für Abonnent:innen

Im Jahr 2000 wurde die sogenannte Generation Ich für eine Generation von FDP-Wählern gehalten. "Der Zeitgeist ist auf der Seite der Möllemänner und Westerwelles", schrieb der Spiegel damals. Die Ausgabe trug den Titel: "Generation Ich. Von der Revolte zur Rendite". Auf dem Heftcover waren Rudi Dutschke und Rainer Langhans, zwei große Ichs der 68er, abgebildet. Im Hintergrund ritten natürlich irgendwelche Nazis, die wohl deren Elterngeneration symbolisierten. Und ganz vorne sah man fünf geleckte Jungunternehmer.

Es lohnt sich, den zugehörigen Aufmachertext "Die neuen Deutschen" heute noch einmal zu lesen. Weil er einen Eindruck davon vermittelt, was sich seither geändert hat. Es kann heute, anders als vielleicht noch damals, zum Beispiel nicht meh