Gut konsumiert, schlecht bezahlt

Fairer Handel Ethisch korrektes Einkaufen allein führt weder zu angemessenen Arbeitsbedingungen noch zu fairer Entlohnung. Ist das Fair-Trade-Modell das falsche Entwicklungskonzept?
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Die Wedgwood-Zuckerschale aus dem frühen 19. Jahrhundert im Museum of London Docklands ist ein gutes Beispiel für die Anfänge des fairen Handels. Die Schüssel trägt die Inschrift: „Zucker aus Ostindien. Nicht von Sklaven hergestellt. Wenn sechs Familien ostindischen anstelle von westindischem Zucker verwenden, wird ein Sklave weniger gebraucht.“ Wie so viele Fälle sogenannten ethischen Konsums lässt auch dieser die eigenen Beschränkungen offen zutage treten. Die Art des Einkaufs allein kann das Unrecht nicht beseitigen, wenn das ganze System ungerecht ist. Sie kann Politikern aber die eindringliche Botschaft vermitteln, dass die Konsumenten nach Reformen verlangen.

Die gegenwärtig in London stattfindende Messe Fairtrade Fortnight bewi