Kleinreaktoren »züchten« in Alaska?

small modular reactors Die ersten Konzepte für Kleinreaktoren entstanden in den 1950er Jahren, in Verbindung mit Ideen zur Nutzung von Atomenergie als Antrieb für militärische U-Boote.

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Befürworter der Atomkraft nutzen die Aktualität der Klimakrise und einer erforderlichen Verminderung von Treibhausgasen, um ungebremst PR für die Atomenergie zu betreiben. Die Legende einer vermeintlich klimafreundlichen Energienutzung wird reanimiert. Dabei deckt Atomenergie global betrachtet einen geringen Anteil am Strombedarf. Nach Angaben des World Nuclear Industry Status Report sind es 10,3 % (Stand 2019).

Das Land, das die höchste Anzahl an Atomkraftwerken in Betrieb hat, sind die USA. Mit 94 von derzeit 415 Atomkraftwerken (Stand April). Die ersten Konzepte für Kleinreaktoren (»small modular reactors«, SMR) entstanden in den 1950er Jahren, in Verbindung mit Ideen zur Nutzung von Atomenergie als Antrieb für militärische U-Boote. Nach Angaben des Office of Nuclear Energy befinden sich verschiedene kompakte Bauarten von Kleinreaktoren in den USA in der Entwicklung. Diese sollen eine Anlagenleistung von 1 bis 20 MW haben »und könnten innerhalb des nächsten Jahrzehnts einsatzbereit sein«. Sie sollen so klein sein, dass sie per LKW transportiert werden können. Als mögliche Einsatzbereiche nennt die US-Behörde abgelegene Gewerbe- und Wohngebiete und Militärstützpunkte.

Alaska stand bereits 2011 vor einer möglichen regionalen »Renaissance« der Atomkraft, was der im März 2011 veröffentlichte Bericht »Small Scale Modular Nuclear Power: An Option for Alaska?« des Alaska Center for Energy and Power (ACEP) der University of Alaska Fairbanks und des Instituts für Sozial- und Wirtschaftsforschung (ISER) der University of Alaska Anchorage zeigt. Doch dann ereignete sich der Reaktorunfall in Japan, und es wurde etwa zehn Jahre lang sehr leise um mögliche neue Atomenergiepläne. Nun nimmt die Debatte um Atomkraftwerke, nicht nur in Berlin, sondern auch in Alaska wieder an Fahrt auf, in einem Youtube-Video veranschaulicht Gwen Holdmann die Atomenergiepläne (»Could Micro Nuclear be a fit for Alaska?«). Sie ist Geschäftsführerin des ACEP und Hauptautorin des Berichts von 2011 und des aktualisierten Berichts. Holdmann beschreibt die Reaktorkonzepte als kleine modulare Energieversorgungssysteme, die weniger Atommüll erzeugen und vorwiegend passive Sicherheitsvorkehrungen haben, so dass keine Pumpen oder Back-Up-Generatoren benötigt werden.

WEITERLESEN (Weiterleitung zum Gesamtartikel, der in den DGS News erschienen ist)

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Geschrieben von

Tatiana Abarzua

Umweltingenieurin & Journalistin. Energiewendebewegt & Fotografiebegeistert.

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