Sekkusu Shinai Shokogun

Japan Das heißt Zölibatsyndrom: Viele junge Menschen wollen keinen Sex mehr und verweigern die Ehe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2013
Erotik aus dem Automaten: Spielhalle in Tokio
Erotik aus dem Automaten: Spielhalle in Tokio

Patrick Frilet / Agentur Focus

An der Haustür hängt ein Schild mit der Aufschrift „Klinik“. Ai Aoyama öffnet und begrüßt mich in Yogahose und Plüschhausschuhen. Auf dem Arm hat sie einen Pekinesen, den sie als Marilyn Monroe vorstellt. In ihrer Broschüre steht, sie habe in den 1990ern Nordkorea besucht und dort die Hoden eines hohen Generals gequetscht.

Ai Aoyama ist Sex- und Beziehungsberaterin. Sie lebt und arbeitet in ihrem schmalen, dreistöckigen Haus in einer Seitenstraße von Tokio. Ihr Vorname bedeutet auf Japanisch „Liebe“, er ist ein Überbleibsel aus ihren Tagen als Domina. Damals, vor etwa fünfzehn Jahren, hat sie als Queen Ai „die üblichen Sachen“ gemacht, also Leute gefesselt und ihnen heißes Wachs auf die Brus