Die Teufelsinsel

Reportage Literatur spielt in Island vermutlich eine so große Rolle wie in keinem anderen Land. Sie half sogar in der Finanzkrise
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2013

Wer heute durch die Straßen Reykjaviks flaniert, findet keine Bettler oder andere Anzeichen großer Armut; und doch ist es erst fünf Jahre her, seitdem Island in die schwerste Krise seit der Staatsgründung schlitterte. Und als würde sie in der Natur nachwirken: Der Himmel ist oft verhangen. Bleiern schwer und endgültig geschlossen erscheint er, als ich das Café Paris betrete mit seinen runden Holztischen und Stühlen. Es könnte tatsächlich so in der Seine-Metropole aussehen. Sogleich tritt eine Frau an meinen Tisch, meine Verabredung: Auður Jónsdóttir, eine der erfolgreichsten Autorinnen des Landes.

„Hier waren die Proteste.“ Jónsdóttir zeigt nach draußen zum Austurvöllur, dem zentralen Platz, an