Dort, wo Europa endet

Marseille Unser Autor hat die französische Hafenmetropole bereist und dabei fasziniert die Krimis ihres Chronisten Jean-Claude Izzo gelesen
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Die Reise begann ungewöhnlich, weil im Flugzeug, von durchtrainierten Polizisten in Overalls eskortiert, ein ohne Papiere aufgegriffener Mann abgeschoben wird. Der Dunkelhaarige könnte aus Algerien oder Marokko stammen und wird nun wahrscheinlich dorthin gebracht, wo er die EU-Außengrenze überschritt. Als wir die dichte Wolkendecke durchstoßen haben, gibt man dem Flüchtling noch einmal etwas zu essen und zu trinken. Der Vorgang scheint nicht unüblich zu sein.

Ich lese inzwischen Jean-Claude Izzo, den heute international bekanntesten Stadtchronisten Marseilles. Sein Vater kam aus Italien, seine Mutter aus Spanien. Er selbst war Franzose, genauer: Marseiller. „Ganz ohne Romantik war – und bleibt – Marseille der Ort, an dem sich die Exiliert