Vor 50 Jahren wurde ein einschneidender Schlusspunkt zur katholischen Kirchenlehre gesetzt. Das 2. Vatikanische Konzil, das von 1962 bis 1965 dauerte, war ein Wendepunkt in der offiziellen Haltung der römisch-katholischen Kirche. Man bestand zwar weiterhin darauf, dass die katholische Lehre die einzig wahre Religion verkünde, konzedierte jedoch, auch andere Religionen zu achten und bekannte sich, zumindest formal, zur Religionsfreiheit und gestand damit dem Staat eine übergeordnete Stellung zu. Von da an durfte nach katholischer Lehre niemand mehr gezwungen werden, einen Glauben anzunehmen. Das Individuum sollte in seiner Entscheidung frei sein. Der Glaubensakt sollte als ein freier Akt in einer freien Gesellschaft verstanden werden:
Das Vatikanische Konzil erklärt, daß die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat. Diese Freiheit besteht darin, daß alle Menschen frei sein müssen von jedem Zwang sowohl von seiten Einzelner wie gesellschaftlicher Gruppen, wie jeglicher menschlichen Gewalt, so daß in religiösen Dingen niemand gezwungen wird, gegen sein Gewissen zu handeln, noch daran gehindert wird, privat und öffentlich, als einzelner oder in Verbindung mit anderen - innerhalb der gebührenden Grenzen - nach seinem Gewissen zu handeln.
In der Bundesrepublik war das Grundgesetz, das die Religionsfreiheit garantiert, zu diesem Zeitpunkt schon seit sechzehn Jahren in Kraft, und die Zeit der Aufklärung mit ihrer Hinwendung zum eigenständigen Denken und zum Rationalismus deutete sich schon 250 Jahre vorher an. Die Kritik am Absolutismus und dem Dogmatismus der Religion war schon längst zur philosophischen Tradition gewachsen, als Papst Gregor XVI im Jahr 1832 vom Monopolanspruch der katholischen Kirche immer noch kein Jota abrückte und die Gläubigen vor Meinungsfreiheit meinte schützen zu müssen. In seiner Enzyklika Mirari vos ("Ihr wundert Euch") mit der Unterüberschrift "Über den Liberalismus und religiösen Indifferentismus" wandte er sich grundlegend gegen die Früchte der Aufklärung und erklärte die katholische Religionslehre zur einzig wahren. Dieser Monopolanspruch wirkte bis weit in zwanzigste Jahrhundert hinein und hat bei den fundamentalorientierten Katholiken immer noch eine zentrale Bedeutung. So schrieb Papst Gregor XVI:
Aus der Quelle dieser verderblichen Gleichgültigkeit fließt jene törichte und irrige Meinung — oder noch besser jener Wahnsinn, es solle für jeden die Freiheit des Gewissens verkündet und erkämpft werden. Diesem seuchenartigen Irrtum bereitet den Weg jene übervolle und maßlose Freiheit der Meinungen, welche zum Schaden der kirchlichen und bürgerlichen Sache sich weitherum verbreitet. Dabei gibt es manche, die mit größter Unverschämtheit behaupten, daß die Religion aus ihr gewisse Vorteile ziehe. (…) Denn die Erfahrung bezeugt es und seit uralter Zeit weiß man es: Staatswesen, die in Reichtum, Macht und Ruhm blühten, fielen durch dieses eine Übel erbärmlich zusammen, nämlich durch zügellose Meinungsfreiheit, Redefreiheit, Neuerungssucht.
Zugute halten muss man diesem Papst, dass er vor klaren Aussagen nicht zurückschreckte. Die Freiheit des Gewissens sei Wahnsinn. Die Freiheit der Meinung sei ein seuchenartiger Irrtum. Staaten seien wegen Meinungs- und Redefreiheit erbärmlich zusammengefallen. Also: Von individueller Glaubensfreiheit keine Rede. Ganz so wie der Islam dies heute noch von seinen Gläubigen verlangt und in Zukunft verlangen wird: "Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Gott gibt, und bezeuge dass Mohammed der Gesandte Gottes ist." Und diesem habe man sich zu unterwerfen. Der Staat habe die Ordnung so zu schaffen, dass muslimische Gläubige ihre Religion ausleben können:
"In einer 'kaputten' Ordnung kann der Islam nicht gelebt werden, daher hat der Moslem die Pflicht sich entweder aus solch einer Gesellschaft zu entfernen oder sie zu ändern. Das Individuum ist alleine nicht in der Lage, eine islamische Gesellschaft zu konstituieren und nach islamischen Prinzipien zu leben. Ein islamisches Leben ist nur in einer islamischen Gesellschaft möglich und daher wird ein Staat gebraucht, der solch eine Gesellschaft errichtet."
Diese Passage verfasste ein muslimischer Student der Berliner Humboldt-Universität für den Fachbereich Politische Wissenschaften. Allerdings schon 1996, als der Islam in Europa noch nicht als Bedrohung wahrgenommen wurde.
Kommentare 56
Mir.,als Atheist, wird einfach nur schlecht.
Ich sags ja: wer Katholizismus und oder Islamismus sät, der wird Determinismus ernten; wer Determinismus sät, wird Fatalismus ernten, und wer Fatalismus sät, wird Relativismus und daraus hervorgehnde Willkür ernten.
Das kann ich nachvollziehen.
Die Frage ist, ob der Ismus bei der katholischen Kirche und beim Islam überhaupt eine Verschärfung der Lehre darstellen.
Also, verehrter @Achtermann,
ich verstehe nicht so ganz genau, was Sie uns mit diesem Blog sagen wollen.
Dass die kath. Kirche im 19. Jahrhundert ziemlich bescheuerte Regelungen getroffen hat, die Unfehlnbarkeit der Paepste beispielsweise, ist duchaus bekannt. Das hat sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts fortgesetzt. Grausig.
Wenn Sie nun darauf hinweisen wollen, dass der Islam in einigen seiner Spielarten bis heute den Rigorismus des kath. 19. Jahrhunderts reproduziert, dann ist das auch nichts sonderlich neues. Es gab lange auch andere Spielarten dieser abrahamitischen religion, die aber mit dem Islamismus seit den 70er keine Rolle mehr spielen.
Das alles ist bekannt. Nur, fragt sich der geneigte Leser, was hat das alles mit Johannes23 und dem zweiten Vatikanischen Konzil zu tun?
Die Ergebnisse dieses Konzil hat die kath. Kirche bis heute nicht voll akzeptiert. Das lag u.a. an einem deutschen Professor, spaeter Kardinal und Papst und vor allem an dem polnischen Papst mit seiner Kinder-Froemmigkeit, der ersten Show-man an der Spitze des Vatikan. So einen gibts da jetzt wieder. In der Orthodoxie beinhart, im Auftreten ein Medien-Ereignis. Franz auf allen Kanaelen.
Johannes23 war genau das Gegenteil. Das hat ihm die kath. Kirche bis heute nicht nicht verziehen.
Dies nur als Ergaenzung zu Ihrem blog.
Lieber Genosse Aussi,
dass ich diese Anrede noch erfahren darf. Ist aber nicht ernst gemeint? Klingt wie ein bisschen Verarsche. Aber warum nicht. Ich nehm's mit einem Augenzwinkern.
Die sonstigen Anmerkungen kann ich gut nachvollziehen. Auch die Frage: Was will uns der Autor damit sagen? Bemerkenswert finde ich tatsächlich den Inhalt des 2. Vatikanischen Konsils: diese Liberalisierung, die formale Anerkennung des Staats mit seinem Gewaltmonopol und der Gewaltenteilung. Mir sagte heute eine Arbeitskollegin, dass dieses Konzil tatsächlich praktische Auswirkungen hatte, z.B. auf die Heirat ihrer Eltern, die erst nach dem Konzil kirchlich geheiratet hätten, weil ihre "Mischehe" (rk+ev) kirchenrechtliche Konsequenzen gehabt hätte. Es kam also Bewegung ins Seelengeschäft, und zwar von oben. Das muss man beim Islam verneinen, der eine weltliche Staatsform als über der Theologie stehende Macht nicht anerkennt. Dort ist die Tendenz: Hauptsache der Islam kann ausgelebt werden, die Staatsform dient nur diesem Zweck. Ist das kein Unterschied? In der Türkei wird die alte Ordnung gerade wieder hergestellt.
Nachtrag: Sollte als "Kommentar beantworten" gebloggt werden.
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Als Genosse (weckt gute Erinnerungen), will ich doch noch was zum Islam sagen.
erstmal: a-historische Vergleiche: Christen 19.Jahrhundert vs. Islam 21. Jahrhundert, geraten leicht etwas schief. Ihr tertium comperationis, Religion&Staat, macht die Sache nicht besser. Dieses Verhaeltnis ist seit Jahrtausenden politisch umstritten. Dass die Muslime heute eine andere Loesung dieses Problems haben, als die Europaer ist darum nicht wirklich verwunderlich. Um ihren Vergleich aufzunehmen. koennte man sagen, dass die Daesh-Leute zumindest die Westler nicht missionieren wollen, (wie etwa die Englaender die Einheimischen ihrer Kolonien in 19. Jahrhundert) ist doch ein Fortschritt, oder?
Das sich die Sekten der abrahamitischen Religonen gegenseitig gern umbringen hat ja nun wirklich "Tradition" in diesem "Kulturkreis".
Ich denke, die Westler haben sich in Westasien bereits mit ihrer kapitalistischen Gier genuegend eingemischt und die gesamte Region destabilisiert.
Jetzt sollten wir den Bewohnern dieser Region nicht auch noch gute Ratschlaege geben, wie sie sich neu zu organiseren haben.
Das waere der gute alte Eurozentrismus.
der guten nachrichten aus der catholica sind viele. zunehmend wird messwein in bio-qualtät geordert.
Die "Moral der Geschicht" hatte ich irgendwie vergessen.
Die Definition "Religions-Konflikt" sollte man besser lassen. Daesh ist eine Widerstandsbewegung in einer von westlichen Interessen verwuesteten Region, die genau diese "Interessenten" (samt ihrer einheimischen Kollaborateure) bekaempft. Egal wie. Widerstandsbewegungen machen das so. Und dass sie sich dabei auf irgendwelche "hoeheren Werte" berufen ist usus. (Vergleich in der Region: der "juedische" Terror gegen die britische Mandatsverwaltung Palestinas.)
Ich gebe zu, die Definition Religionskrieg ist schoener. (fuer uns)
...un-gläubige nicht missionieren wollen: wenn(1) das lösegeld zeitnah eintrifft, (2) sklaven und -innen auch so zu gebrauchen sind und (3) enthauptete ihren glauben eh nicht behaupten.
Zunächst weiß ich nicht, weshalb ich vom Du auf das Sie wechseln soll. So waren zumindest früherer Anreden. Wenn es sein muss, füge ich mich. Aber: Bei Genossen ist es sowieso üblich, sich zu duzen. So ist das auf jeder Barrikade.
Die Definition "Religions-Konflikt" sollte man besser lassen.
Daran habe ich mich nicht versucht. Den Begriff habe ich auch nicht verwendet.
Ich denke, die Westler haben sich in Westasien bereits mit ihrer kapitalistischen Gier genuegend eingemischt und die gesamte Region destabilisiert.
Jetzt sollten wir den Bewohnern dieser Region nicht auch noch gute Ratschlaege geben, wie sie sich neu zu organiseren haben.
Dem kann ich zustimmen. Nur, und das sollte ich konstatieren dürfen, werden sich diese Gläubigen in Deutschland aufgrund ihrer zunehmenden Zahl gewichtiger organisieren. Wenn eines ihrer obersten Ziele ist, den Islam ausleben zu können und die Staatsform, in der sie leben, nur daran messen, wie sie ihre religöse Überzeugung mit all ihren dem GG widersprechenden Anteilen realisieren können, mache ich mir Gedanken, auch wenn ich in die Querfrontler-Ecke verwiesen werden sollte. Deshalb wählte ich auch die Gegenüberstellung zwischen der rk-Kirche des 19. Jh. und dem Islam des 21. Jh. Parallelen sind für mich offensichtlich. Von den europäischen und arabischen Religionen sind mir jetzt keine die Gesellschaft egalisierende Erungenschaften bekannt, gerade wenn ich an die der Frauen zugedachten Rolle erinnere. Bei Buddhisten, die sich meines Wissens nicht auf eine unumstößliche göttliche Offenbarung berufen, die nur der richtigen, der wahren Interpretation bedürfe, mag das anders sein.
Nur als Erinnerung, Abrahamiten sind Juden, Christen, Muslime (in der Reihenfolge ihres Erscheinens). Dazu hatte ich geschrieben:
Das sich die Sekten der abrahamitischen Religonen gegenseitig gern umbringen hat ja nun wirklich "Tradition" in diesem "Kulturkreis".
Heute werden in diesem Zusammenhang entweder die traditionellen Handwerkzeuge (Feueer, Messer, Schwert etc.) eingesetzt oder die modernen (Drohnen, Jets etc.) Hauptsache, dass der boese Andere hinterher tot ist.
Die Daesh-Leute halten die alten Traditionen des Toetens hoch.
Dass solche Vorgaenge meist etwas einseitig beschrieben werden, gehoert seit Anfang an dazu.
Ok? Das hatte ich gemeint.
Ach nee, wechseln nicht notwendig. Ich weiss oft nicht mehr so genau, was ich mit wem sage. "Sie" ist die vorsichtigere Variante. Also weiter mit Dir und "Du".
Unter Genossen. Nicht nur auf den Barrikaden sondern auch mit dem Stein/Molly in der Faust. :) Du, du. (Das waren noch Zeiten, aber heute...)
Bei Buddhisten ist das Verhaeltnis Staat/Religion anders. Die galten in ganz unterschiedlichen Gesellschaften als "verderblich", weil sie die Leute zum rumsitzen und Nichtstun ueberredeten. Darum wurden Buddhisten in Kloestern neutralisiert, mit dem Versprechen, dass der Staat fuer ihren Unterhalt sorgen wuerde. Dafuer musste sogar das "Glaubensbekenntnis" geaendert werden: Dem
"ich orientiere mich am Buddha,
ich orientiere mich an der Weisheit"
wurde
"ich orientiere mich an der Gemeinschaft"
angehaengt.
Sind die Chinesen drauf gekommen....
Koennte man als Loesung fuer den Umgang mit diesen Islamisten uebernehmen, finde ich. (Die CDU will ja, das die Muslime, Mann, Frau und Kind, Oma, Tante und Opa das GG unterschreiben sollen. Das waere mal ein Anfang in der Richtung auf die Buddhistische Loesung.)
Zur Frage der Anpassung der Muslime an die westlichen Gesellschaften, in denen sie leben.
Da gibt's ja historisch gesehen die Ghetto-Loesung fuer europaeische Juden.
Dann gibt's die Schutzgeld Loesung. Als Christ, Jude in nem Islamischen Staat leben ist erlaubt, solange regelmaessig gezahlt wird. (im christlichen Abendland wurde das uebernommen, wenn in den staalichen Koffern Ebbe war.)
(Al Capone hat das spaeter in den USA fuer Fluesterkneipen durchgesetzt. Geniales Geschaeftsmodell.)
Wir haben heute im Abendland die Gotthold-Ephrahim L. Loesung: jeder darf alles. Das fuehrt natuerlich zu Beschwerden.
Flankierend wirken jedoch fastfood-Ketten an der Integration in unsere massenkulturell West-Veranstaltung mit. Danke, danke.
Gegenwaertig gibt's noch Friktionen, doch in 2 Generationen ist auch das ueberwunden. langfristig denken!
*****
die is-jihadisten halten vor allem die beute-ökonomie mit tributen und sklaven-wirtschaft seeliger tage hoch.für historisch interessierte eine schöne parallele: die us-navy unter stephen decatur vs. die barbaresken-staaten(piraten-staaten nord-afrikas um 1810.
Stephan decatur kannte ich noch nicht.
Marine Offizier eines Sklavenhalter-Staates. Was der sonst gemacht hat, interessiert dann im Grunde nicht mehr.
Die Beute-Oekonomie hat nicht in seeligen Tagen stattgefunden, sondern ist offiziell erst mit der Ent-Kolonialisierung vor etwa 50 Jahren beendet worden. (Die westl. Konzerne setzen das heute noch fort.)
Wenn man sich mit Kolonialgeschichte beschaeftigt, sieht man schnell, dass die Daesh Leute im Vergleich zu europaeischen Kolonialverwaltungen (ueberall auf der Welt) eher zurueckhaltend morden.
Von den Deutschen moechte ich gar nicht reden.
Auch von mir noch mal
2 x 5 ***** fuers Info.
Kann ich sogar fuer meine Arbeit gebrauchen...
:-)
Die Deutschen waren bis 1938 Waisenknaben im Gegensatz zu den Portugiesen, Hollaendern, Spaniern, Englaendern und Franzosen was die Kolonialmaechte anging, und die bis heute erfolgreich durchgesetzte Monroe - Doktrin von 1823 wollen wir hier nicht vergessen...
Gruss
mein opa stanislaus hat die schlacht am waterberg im troß unter einem baum verschlafen. andre in deutsch-südwest waren anders drauf und haben tierisch entmenscht gewütet..
Namibia ist im Gegensatz zu den restlichen Kolonialnaechten ein ABSOLUTER Treppenwitz, nicht was den Voelkermord angeht, sondern die Anzahl eroberter Laender bzw. der Ausbeutung desser, nicht das du meinst, mir waere es nicht bekannt gewesen.
Soll ich eine Liste machen?
;-)
Deutschen waren bis 1938 Waisenknaben..... haben dann aber in kuerzester Zeit "aufgeholt".
Mein Argument ist ja nur, dass Daesh, verglichen mit 300 Jahren europaeischer Kolonial-Wueterei eher, bisher eher eine Randnotiz der Kriegs-Geschichte zwischen Christen und Muslimen ist.
Dem habe ich nicht wiedersprochen, ich fande die Anmerkung von Denkzone8 nur sehr sehr interessant, mehr nicht.
Gruss
Was willst du mit deinem Artikel eigentlich sagen?
Wir haben heute die Situation, daß sogar Pfaffen sich vor einem ordentlichen Gericht verantworten müssen, wenn sie Kinder vergewaltigen und das war nicht immer so.
Der säkulare Staat hat sich also hier in D durchgesetzt, obwohl die Konfessionen noch etliche Vergünstigungen ausbeuten dürfen - halleluja.
Im Schluß deines Artikels verweist du jedoch auf die Grundüberzeugungen des Islam, der einen säkularen Staat nicht brauchen kann, dem ein säkularer Staat sogar kontraproduktiv ist. Solange die Mehrheitsverhältnisse den Gottesstaat verhindern, ist die Welt hier noch in Ordnung.
In einer formal demokratischen Gesllschaft entscheidet die Mehrheit über die Minderheit. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, oder der Produktivität von Gebärmüttern, bis sich das ändert.
Mit dem zweiten Vatikanum hat das aber recht wenig zu tun.
Mit dem zweiten Vatikanum hat das aber recht wenig zu tun.
Wieso? Das 2. Vatikanum hat vor 50 Jahren formal die Funktion des sekularen Staates anerkannt und akzeptiert, dass aus religiösen Überzeugungen keine Gesetze für alle gemacht werden dürfen. Man nennt das auch Rechtsstaat. Der Islam ist von dieser Anerkennung weit entfernt und im Grunde auch nicht bereit und fähig, Reformen grundlegender Art herbeizuführen, etwa den sekularen Staat zu akzeptieren. Die Verlautbarungen einzelner islamischer Verbände in Deutschland schätze ich eher als Lippenbekenntnisse ein. Für die evangelischen Grünen und evangelischen Sozialdemokraten mag ich ein Islamhasser mit einer entsprechenden Phobie sein. Aber: Es liegt doch auf der Hand, so zeigen es zumindest die historischen und die gegenwärtigen Erfahrungen, dass eine fortschrittliche Gesellschaftspolitik und -kultur von Amtskirchen und deren innerhalb des Staatswesens das Sagen habenden islamischen Brüdern nicht zu erwarten ist. Im Gegenteil: Man muss demokratische Errungenschaften verteidigen, je ferner die Zukunft, desto mehr.
Im Moment (noch ohne diese Flüchtlingswelle) haben ca die Hälfte aller Kinder beim Schulbeginn eined so genannten Migrationshintergrund.
PolitikerInnen werden ja bekanntlich von den Ereignissen überrascht; ich kann mich aber erinnern, daß wir bereits als Studenten über das Dilemma der Renten debattiert hatten, wir konnten also 1+1 rechnen und weiter hochrechnen.
Genau das hatte ich gemeint und sehe bei deinen Artikel das zweite Vatikanum lediglich als (völlig nebensächlichen) Aufhänger.
Demokratische Errungenschaften sind an der Todesstrafe abzulesen, dazu die Graphik auf Wikipedia.
Ist doch eindeutig, wo wer in der demokratischen Entwicklung steht.
Geschichte und Gegenwart
Boo Yaa Tribe - Death Row California
Hier ein Auszug aus dem Strafregister für unerlaubten Geschlechtsverkehr. Entnommen der Website 'Internationale Gesellschaft für Menschenrechte':
Art. 100 - Die hadd-Strafe der Auspeitschung muß ein Mann, der sich eines unerlaubten Geschlechtsverkehrs schuldig gemacht hat, im Stehen und bis auf die Schamteile unbekleidet erleiden; die Peitschenhiebe werden auf seinen ganzen Körper außer auf Kopf, Gesicht und Schamteile geschlagen. Eine Frau, die sich eines unerlaubten Geschlechtsverkehrs schuldig gemacht hat, wird im Sitzen und bekleidet ausgepeitscht.
Art. 102 - Bei der Steinigung wird der Mann bis unter den Gürtel und die Frau bis unter die Brust in eine Grube eingegraben. Dann wird die Steinigung vollstreckt.
Art. 103 - Flieht der zur Steinigung Verurteilte aus der Grube, in die er gesteckt worden ist, so wird er, falls der unerlaubte Geschlechtsverkehr durch Zeugen bewiesen wurde, zur Vollstreckung zurückgebracht. Wurde dieser jedoch durch ein Geständnis bewiesen, so wird er nicht zurückgeholt.
Erläuterung: Flieht dagegen der zur Auspeitschung Verurteilte, so wird er in jedem Fall zur Vollstreckung der hadd-Strafe der Auspeitschung zurückgeholt.
Wie soll man Menschen, die mit diesen gottgegebenen Vorschriften erzogen worden sind, zu Vorzeigedemokraten umschulen? Ich vermute, das weiß nur Katrin Göring-Eckardt.
..."Wie soll man Menschen, die mit diesen gottgegebenen Vorschriften erzogen worden sind, zu Vorzeigedemokraten umschulen?"...
Ein Alt68er - Lehrer schafft das locker.
Auch in einer nur foralen Demokratie sind demokratische Rechte ein Schutz vor willkürlichen Staatsapparatschiks, die sich den Arsch am Machtapparat wärmen
==> siehe dort
Na, jetzt kommen wir doch zum wesentlichen Kern der Probleme; in Polen geht die Debatte ja gerade darum, daß der angestammte Katholizismus verwässert werden könnte. Darum sind die so beinhart gegen die Zuwanderung.
Im Prinzip ja, aber die sind doch schon alle im Ruhestand.
Jahrgang '50zich, da gehen noch 2 Jahre zum Umschulen vom Facebookterrorist zum Vorzeigedemokraten, waere doch gelacht wenn man das mit der alten Garde nicht hinbekommt.
Und mit den Berufsverboten der DKP darfst du sogar bis 75 ackern bis zur Rente, oder?
Sei realistisch!
Die Regelaltersrente beginnt für die 2016 im April.
Die meisten Leerer sind Beamte und für die gibt es keinen Paragraphen, der sie zur Arbeit zwingen könnte; wegen Burn Out sind die sowieso schon früher ausgeschieden - Sonderfälle einmal nicht mit gezählt.
Ich erinnere mich noch gut an eine Lehrerin in der 3. Klasse, die war ab der 4. Klasse in der Klapse.
..."Ich erinnere mich noch gut an eine Lehrerin in der 3. Klasse, die war ab der 4. Klasse in der Klapse"...
Kein Wunder, Heinz war ja auch einer ihrer Schueler...
Das war sicherlich nicht die Ursache (du denkst aber auch wieder so negativ) Anfang der 50er waren die 1.000 Jahre gerade mal kurz vorbei und auch damals hatte sich so manche(r) in die Krankheit gerettet.
Um Ausreden war der kleine Heinz ja nie verlegen, erst die Lehrerin in den Wahnsinn treiben und dann den Unschuldsengel spielen.
;-)
Du meinst also, das Phänomen in Polen wird sich ausbreiten. Man sucht seine Identität zunehmend in Nationalismen, die sich auch religiös manifestieren?
Du bleibst also beim Thema, indem du Engel ins Spiel bringst? Wenn Heinz ein Engel ist, bin ich das Gegenteil. Aber was das ist, habe ich nie ergründen können.
Bei oekonomischer Not sucht die herrschende Klasse immer Suendenboecke um vom eigenem Elend abzulenken, entweder National oder Religioes, und wenn es nicht reicht dann eben beides.
Das Phaenomen kann man schon in anderen Laendern als in Polen beobachten, und wenn dann das Sixpack im Discounter nicht mehr 1.59 Euro kostet bzw. die Flatrate im Internet nicht mehr fuer 5,99 Euro im Monat gibt brennt auch in Deutschland der Kittel. Da werden dann evtl. Reliquien aus Nuernberg ausgebuddelt und die Reformation der Kirche rueckgaengig gemacht, oder der Autobahnbauer wird wieder ausgerufen, und wenn es nicht reicht dann eben beides...
;-)
Nu schieb mir nicht alles in die Schuhe, wir waren damals über 40, meist so 44 oder 45, in einer Klasse, das war echt Teamwork.
Schau dir die Landkarte an, in der EU gibt es etliche Staaten, die eine Aufnahme von Flüchtlingen rundweg ablehnen. In den Medien wird viel gelabert, aber Zäune aus NATO·Draht und der Einsatz von Militär zum Schutz der eigenen Grenzen sprechen für sich:
An den Taten werdet ihr sie erkennen.
Wie fadenscheinig die Argumente auch sein mögen oder die Anschuldigungen, es geht um Überfremdung und der Furcht davor.
*****
... und wenn die Sündenböcke nicht im eigenen Land sind, findet sich was bei den Nachbarn.
Da ist kein wesentlicher Unterschied,
nur die Kostüme sind anders :-)
Verfolge mal die Aktivitäten der EU in den letzten 10 Jahren.
Die Verfassung sollte feierlich zelebriert werden und rausgekommen ist eine Nacht- und Nebelaktion mit den Lissabonverträgen.
Griechenland wurde nicht geholfen, sondern ausgeplündert.
Die Sozialen Angelegenheiten in D wurden zu Hartz4 degradiert.
Der Euroraum ist heillos überschuldet.
Statt hier zu investieren hatten die Banken, Kirchen und sonstige Klugscheißer das Geld in den USA versenkt.
Demnächst sollen sich die Segnungen des TTIP über uns ergießen; schau nach Lateinamerika, dort sind diese Segnungen bereits sichtbar - Bullshit³
..."schau nach Lateinamerika, dort sind diese Segnungen bereits sichtbar - Bullshit"...
Warum? Der mittel- und suedamerikanische Bauer ist doch froh das er sein Schwein und Rind nicht mehr Schlachten muss sondern im Supermarkt US-amerikanisches abgepaktes bekommt, das war damals eine Sauerei, ueberall Blut, und ueberhaupt? Du bekommst sogar Gratis Wachstumsmittelchen mitgegeben, komisch nur das man den Pipimann beim Pinkeln nicht mehr sieht...
:-/
Da hast du aber was ausgelassen, jede Menge Heilmittel gegen Pest und Cholera, auch noch billiger, als in der Apotheke.
2004 traten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern der EU bei. Wurden wir gefragt? Ich kann mich nicht erinnern. Diese Staaten sind sog. Nettozahler, d.h., sie kriegen mehr als sie einzahlen. Bei Polen sind das, gemessen 2012, 311 Euro pro Einwohner. Ihre Solidarität besteht darin, die Aufnahme von Flüchtlingen weitestgehend zu verweigern. Wo bleibt das die katholische Ehre? - Ehre heißt in diesen Kreisen anders, glaube ich. Da gibt es Moraltheologen, die zu den Glaubensrichtlinien beitragen.
Aber ist diese Art von EU-Erweiterung nichts anderes als eine europäische Variante von TTIPP? Eine reine Markterweiterung zur Steigerung der Profitrate.
Die EU stammt aus der Montanunion, EWG und war mit seiner Züricher Rede eine Anregung von Winston Churchill.
...
Eine politische Union war mit dem Verfassungsentwurf gescheitert und mit den LissabonVerträgen wurde die Arbeitsfähigkeit der EU in einer Nacht- und Nebel-Aktion aufrecht erhalten - eine EU des Freihandels.
Eine Freizügigkeit gibt es für EU-Bürger und Bürger·Innen nicht. Wir dürfen reisen, wir dürfen arbeiten, als SozialBürgerIn bleiben wir Nazional·Bürger·In.
Waren und Zaster dürfe in der EU frei reisen und genießen darum die volle Freizügigkeit. Besonders wenn die Waren verderben oder kaputt gehen, werden sie nicht zurück geschicht, sondern werden im ZielStaat zum Abfall.
schon gesehen: 8-teilige zdf-serie " geheimes kuba"? auch dort us -politik vs spanien und unabhängigkeit kubas mit interessanten beiträgern. u.a. dem kuba und sklaverei-spezi michael zeuske.
Danke fuer den Tip
*****
Ich koennte noch einiges ergaenzen
;-)
Das wichtigste:
Napolión ist (sehr blutig) 1808 in Madrid einmarschiert, dadurch enstand ein Machtvakuum in den spanischen Kolonien, der Napolión war mit Russland und den Preussen beschaeftigt und hat seinen kleinen Bruder Dumpfbacke in Madrid eingesetzt, deshalb gab es Auftrieb der Grossgrundbesitzer keine Steuern mehr nach Madrid zu schicken, nix Revolution "freie Ureinwohner", Steuersparmodell der Landbesitzer, also "Unabhaengigkeit" der meisten lateinamerikanischen Laender 1821, mit einem Sack von Schulden an die Grossmaechte USA, Frankreich und England...
;-)
aufständische, die ihre besitz-früchte ungeschmälert in die eigen-rüstung(souveränität) stecken wollen/müssen, wenn das bisherige regime keinen schutz mehr bietet. si, claro..yes ,sir..