Freiheit wählen heißt FDP wählen

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In wenigen Wochen wird in NRW ein neuer Landtag gewählt. Da lohnt sich eine kleine Rückschau auf die Slogans der Partei, die von Hartz-IV-Betroffenen nur heimlich gewählt werden wollte.

Über 14 Prozent derer, die ihre Stimme den Gelben schenkten (mehr als 6,3 Mio.), ließen sich von folgenden plakatierten Aufforderungen und den sie verkündenden Persönlichkeiten beeindrucken:

Rainer Brüderle: Die Mitte wählen.

Wolfgang Gerhardt: Freiheit wählen.

Dirk Niebel: Leistung wählen.

Cornelia Piper: Bessere Bildung wählen.

Andreas Pinkwart: Innovation wählen.

Philipp Rösler: Aufschwung wählen.

Hermann Otto Solms: Faire Steuern wählen.

Guido Westerwelle: Arbeit muss sich wieder lohnen.

http://www.dasauge.de/medien/aktuell/g1253788688.jpegDie FDP beherzigte die Analyse des Professors für Medienmanagement Christian Schicha: „Die Abbildung wird aus wenigen prägnanten Botschaften verdichtend zusammengesetzt, die nicht verwirren dürfen, sondern rasch verstanden werden müssen. Nur dann bleibt eine einprägsame Kernbotschaft erhalten. Zu viele Reize sorgen für Verwirrung und führen zu einer Abwehrhaltung (Reaktanz) bei der Zielgruppe.

Es spielt demnach keine Rolle, ob die Inhalte zu verifizieren sind („Faire Steuern wählen.“ versus Mehrwertsteuersenkung für Hoteliers). Die Prägnanz der Aussage steht im Zentrum. Diese wird ergänzt durch die politische Persönlichkeit, die angeblich diese Botschaft verkörpert. Niebel steht für Leistung, Pinkwart für Innovation, Rösler erreicht den Aufschwung und Brüderle verkörpert die Mitte. Nicht jeder kann diese Zuordnungen nachvollziehen, doch sie hatten Erfolg.

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Geschrieben von

Achtermann

Ich lass' mich belehren. Jedoch: Oft wehre ich mich dagegen.

Achtermann

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