Irren ist - fast immer - menschlich

rinks, lechts Verwechslungen kommen immer wieder vor. Auch der Freitag bleibt davon nicht verschont.

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Es hat immer mal wieder Verwechslungen gegeben. Heute ist immer noch das Bonmot in der Welt: "Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien." Zugeschrieben wird diese Aussage dem ehemaligen Nationalspieler Andy Möller, der nicht mehr in der deutschen Fußball-Liga spielen sondern ins Ausland wechseln wollte. Möller selbst dementierte, zumindest könne er sich nicht daran erinnern, diese getätigt zu haben. Andere bringen sie deshalb mit Lothar Matthäus, dem deutschen Rekordnationalspieler, in Verbindung, der durch gleichrangige Statements nicht nur auf dem Platz von sich reden machte. Präsent ist immer noch sein sozialpädagogischer Satz: "Das Chancenplus war ausgeglichen."

Steve Pallett, der stellvertretende Sportminister der Kanalinsel Jersey, wollte nach Rumänien fliegen, verwechselte aber die Hauptstädte und landete schließlich in Ungarn. Gut, Budapest und Bukarest ähneln sich in der Schreibweise. Aber immerhin suchte er nicht die Schuld bei einem nachrangigen Mitarbeiter: "Alles, was ich tun kann, ist um Verzeihung zu bitten." Diese Entschuldigung ist angenommen.

Die Redaktion des Freitag hat sich in der Rubrik, dem Lexikon von A – Z, Ausgabe Nr. 50, mit den charakteristischen Erscheinungen des Landes Rheinland-Pfalz auseinandergesetzt. Da fallen Namen wie Helmut Kohl, Rainer Brüderle, Heidi Klum oder Karl Marx. Alles ehrenwerte Leute, die auf jeweils ihre Art der Welt etwas zu sagen haben. Auch wichtige Städte wie Kaiserslautern, Mainz oder Bad Dürkheim werden erwähnt. Letztere wegen des größten Rebenfestes der Welt mit jährlich rund 600.000 weindurstigen Besuchern. Der Wein ist tatsächlich die Grundlage rheinland-pfälzischen Fühlens und Denkens.

Was aber hat der Freitag verwechselt? Zu finden ist die Verwechslung unter dem Buchstaben X; X wie Xavier Naidoo. Wir lesen: "Hier müssen wir Rheinland-Pfalz kurz verlassen, um abschließend das Phänomen Xavier Naidoo zu verstehen. Dieser hatte das Pech, einen Meter zu weit östlich, nämlich im hessischen Mannheim, zur Welt zu kommen…".

Jeder Leser merkt sofort, wo der Fehler liegt. Diesen durch ein Entschuldigungsgesuch wieder gutmachen zu wollen, geht nicht. Für jeden Mannheimer ist dies eine lokalpolitische Todsünde, die sich der Freitag da geleistet hat. Mannheim, die drittgrößte Stadt ihres Bundeslandes, die Stadt, in der Karl Drais sein erstes Zweirad baute, in der Friedrich Schiller Zuflucht fand und sein Stück Die Räuber uraufführte, die Stadt mit der ersten Popakademie Deutschlands mit drei Bachelor- und zwei Masterstudiengängen kann man nicht nach Hessen verlegen.

Hier der Beweis: Eine Textstelle der Nationalhymne des Badnerlandes, die vor jedem Bundesligamatch in Freiburg, Hoffenheim oder Karlsruhe von den Eingeborenen gemeinsam intoniert wird:

Das schönste Land in Deutschland's Gau'n
das ist mein Badner Land!
Es ist so herrlich anzuschaun
und ruht in Gottes Hand.

Refrain:
Drum grüß ich Dich mein Badner Land,
du edle Perl im Deutschen Land!
Frischauf, frischauf,
frischauf, frischauf,
frischauf, frischauf mein Badner Land.

In Karlsruhe ist die Residenz,
in Mannheim die Fabrik,
in Rastatt ist die Festung,
und das ist Badens Glück!

P.S.: Hoffentlich habe ich nichts verwechselt!!!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Achtermann

Ich lass' mich belehren. Jedoch: Oft wehre ich mich dagegen.

Achtermann

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