Die Frankfurter Rundschau wirkt eigenem Bekunden nach aufklärerisch. Deshalb stellte sie ihren Lesern die medialen Stichwortgeber der Rechten vor. Dazu gehören laut FR das Monatsmagazin Compact, das Online-Portal PI-News, die Zweimonatszeitschrift Sezession, die Chemnitzner Schülerzeitschrift Blaue Narzisse, die Website Einprozent oder das Wochenblatt Junge Freiheit.
Aber auch der russische Sender RT Deutsch, Ableger von Russia Today, der seit 2014 online bzw. auf Sendung ist, wird in dieser Aufzählung aufgeführt: "RT Deutsch lässt sich zwar nicht eindeutig als ein rechtes Medium bezeichnen, doch es bietet eine Plattform für rechte Vorreiter wie den Ex-Radiomoderator und Querfrontaktivisten Ken Jebsen oder Jürgen Elsässer. Der russische Auslandsfernsehsender postet auf seinem deutschen YouTube-Kanal Beiträge, die angeblich eine Sicht 'abseits des Mainstream' zeigen. Pegida-Kundgebungen überträgt RT mitunter live. Auch manche Linke aus dem Verschwörungstheorienmilieu folgen RT."
Nicht eindeutig rechts, aber doch verschwörungstheoretisch, das sei RT. Festgestellt hat das auch Die Zeit, als sie kurz nach dem ersten Auftritt der deutschen Ausgabe schrieb: "Nicht alles ist gelogen und verbogen, manch kritischer Beitrag hat seine Berechtigung, das sei vorweg gesagt. Echte Nachrichten und Analysen neben irrelevant Buntem und purem Unsinn – das macht diese Art der Propaganda aus. Insgesamt ist es haarsträubend, was dort als Journalismus verkauft wird, nun auch auf Deutsch."
Okay. Nehmen wir das zunächst hin. Es gibt auch Leser des Freitag, die sich beim russischen Sender informieren. Sie gingen einem unseriösen Medium auf den Leim, folgte man den Einschätzungen der Qualitätsmedien. Gehen wir jedoch in die Offensive und fragen zurück, da diese Pressekritik an RT Deutsch mithin suggeriert: Ein derartig unseriöses Medium zu finanzieren, sei in Staaten mit westlichen Demokratie-Standards undenkbar. Folglich wäre diese Kritik an RT nichts anderes als geschickte Gegenpropaganda, nur eben auf deutsche Art und Weise: regierungs- und bündnisfreundlich bis zum Abwinken.
Erinnert sei beispielsweise an die Rede des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew auf der jüngsten Münchener Sicherheitskonferenz, die in sachlichem und verbindlichem Ton vorgetragen wurde. Der Spiegel machte daraus eine Brandansprache: "…das gehetzte Stakkato seiner Rede, das die Übersetzerin zur Verzweiflung trieb, das Trommelfeuer der Vorwürfe, Sätze wie Salven - bis in die Sprechweise erinnerte Medwedews Auftritt mit seiner harschen Rhetorik und den zwischen den Zähnen hervorgestoßenen Vorwürfen an den aktuellen Kreml-Herrn." Da meint man fast, der russische Ministerpräsident hätte einen Veitstanz aufgeführt und sei nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen. Die Zeit sah "Drohungen aus einem fernen Universum", und Die Welt zitierte zustimmend den Leiter des in Brüssel ansässigen Think Tanks Carnegie Europe, ohne zu erläutern, welche transatlantischen Interessen diese Lobbyvereinigung vertritt: "Es ist brutal schwer, Medwedjew zu folgen. Es ist ein Hochgeschwindigkeitsmix aus Anschuldigungen, Propaganda, verzerrter Realität und dem gelegentlichen Körnchen Wahrheit."
Damit stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Niveau, auf dem die Qualitätsmedien sich bewegen. Worin unterscheiden sich diese Einlassungen - auch ad personam - von den Vorhaltungen an RT Deutsch? Gerne wird RT Deutsch, das seit zwei Jahren funkt, vorgeworfen, es sei staatsfinanziert und somit nicht fei in der Berichterstattung. Dem ist nicht zu widersprechen. Aber schauen wir uns mal das deutsche Gegenstück an: die Deutsche Welle (DW), die seit den 50er Jahren sendet, und das mittlerweile in 30 Sprachen. Ja, die DW kann man getrost als Staatssender bezeichnen, denn sie wird vornehmlich aus Steuergeldern finanziert. Die Deutsche Welle verfügt über einen Jahresetat, der sich der 300-Millionen-Grenze nähert. Eng verbunden ist dieser Sender mit den beiden christlichen Kirchen. Der Intendant ist beispielsweise Berater der Deutschen Bischofskonferenz.
Als er 2014 mehr Steuergeld einforderte, um den englischen Auftritt international auszuweiten, drohte er mit der Einstellung der deutschsprachigen Sparte, falls kein zusätzliches Geld fließen würde. Damit rief er eine Empörungswelle hervor. Der CDU-Politiker Kiesewetter sagte: "Gerade gegen Russlands Medien brauchen wir eine glaubwürdige, auch in deutscher Sprache sendende Deutsche Welle. Deshalb kommen wir um eine politische Entscheidung für mehr Geld nicht herum." Und weiter: "…angesichts der Gleichzeitigkeit von Krisen kommt es darauf an, deutsche Interessen medial aufzubereiten und im weltweiten Wettbewerb um die Informationshoheit zu vertreten.“ (sic!) Das ist eine klare Ansage: Auf das staatseigene Propaganda-Instrument zu verzichten, kommt nicht in Frage.
Treffen wir uns auf einer Ebene höher: Es gibt in allen Lagern staatsfinanzierte PR-Maschinerien. Ob das die USA sind, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland oder andere. Es ist schwer, in diesem Dickicht eine Schneise des Lichts zu schlagen, weil auch dem jeweiligen Widerpart, etwa RT Deutsch, die Glaubwürdigkeit mit medialen Mitteln entzogen werden soll. Die deutschen Qualitätsmedien spielen allerdings über Bande mit. Dieser Eindruck ist nicht von der Hand zu weisen, wenn man die adaptive Berichterstattung und den engen Korridor der Meinungsäußerungen zu den Hartz-Gesetzen, der Privatisierung der Rente, zur Ukraine, zur Ausweitung der Kriegseinsätze oder anderen zentralen Ereignissen nachliest. Abgesprochen ist das nicht. Aber sozialisiert.
Kommentare 69
klare worte, lieber achtermann. beachtlich klare worte. und fragen. berechtigte fragen.
es kommt darauf an, die richtigen fragen zu stellen, damit antworten möglich sind. fragwürdiges muss in frage gestellt werden. das machst du hier in vorbildlicher weise. danke.
Ob dieser lobenden Worte bin ich ein wenig errötet. Oder sagen wir: fast. - Danke!
...das eigentliche Problem wird deshalb erst gar nicht angegangen...
Was ist das eigentliche Problem?
Ich hätte mir gewünscht, mehr über dieses unsägliche russische Propagandainstrument RT (einschl. seiner Protagonisten hier) zu erfahren, und weniger darüber, was sonst noch alles so im Argen liegt.
Gut, das ist immer eine Frage der Schwerpunktsetzung. Aber auch eine Frage der Aufmerksamkeitsökonomie. Lange Schinken werden nicht immer zuende gelesen.
Nachhaltige Aufklärung sollte anders gehen, linke Politik auch.
Ich sehe nicht, dass ich Politik betrieben hätte. Höchstens in dem Sinn, dass ich die Einschätzung der FR ein wenig mit mehr Licht versehen habe. Und es sollte doch erlaubt sein, den in die Regierungsarbeit sich selbst einbettenden Journalismus mit einem Hauch von Kritik zu versehen. Wie viele Hunderttausende haben aufgrund der unkritischen Presseberichte eine Riester-Rente abgeschlossen? Langsam, wenn doch etwas verschämt, rücken die damaligen Propagandisten davon ab, weil die Betroffenen merken, dass nichts von den Versprechungen eingetroffen ist.
Danke für den Beirag.
"Abgesprochen ist das nicht. Aber sozialisiert." Genau so liegt es vor! Und dem liegt eine solch bunte Melange von Vorgängen und Geschehnissen Grunde, daß es den degenerierten homo oekonomicus schwindeln macht, auch nur ansatzweise eine Sortierung vornehmen zu können. Selbst die Soziologie hat der Analyse gegenüber inzwischen versagt und kapituliert.
Ja, dann stellen Sie sich (Ihr Wunschkonzert) die als notwendig erachteten und deshalb zu behandelnden Themen, mit Analyse und entsprechenden Konklusionen doch mal selbst zusammen.
Statt einer Antwort können Sie auch gerne ankreuzen:
□ - Ist in Arbeit
□ - Macht zu viel Arbeit
□ - Dafür werde ich nicht bezahlt
Von den zu erwartenden Angriffen der dt. Propaganda auf RT abgesehen, ... RT Deutsch hat leider von Anfang nahezu jedem unanalysiert und unwidersprochen Raum gegeben, der sich kritisch bis feindlich gegen den neoliberalen und transatlantischen Mainstream positioniert.
RT war damit vielleicht ein fehlender, lückenfüllender Part, aber keineswegs ein anderslaufender, sachlich aufklärender Part, den sich viele hier gewünscht hätten. Der Ruf ist jetzt erst einmal selbst ruiniert ... man wird sehen, ob sich in den nächsten Jahren etwas ändert. Elsässer& Co. haben ja jedenfalls von Moskau den Austausch der RT-Führung verlangt, weil diese scheinbar nicht mehr so gewogen ist wie anfänglich.
Ja, es sind auch die Alltäglichkeiten, die en passant ausgesprochen oder aufgeschrieben werden. Etwa wenn der amerikanische Präsidentschaftskandidat der Demokraten Bernie Sanders vom Anchorman der ZDF-Nachrichten als "linker Träumer" oder vom Spiegel als "Opa Underdog" tituliert wird. Aus diesen vielen Kleinigkeiten generiert sich eine grundsätzliche Haltung. Nicht zwingend, dass die Protakonisten sich hinsetzten und überlegten, welche Benennung am besten politisch wirkt. Es kommt aus ihrem Inneren, und da die anderen mittun, sehen sie nicht, dass sie tatsächlich etwas anrichten: ein politisches Gericht. Sie schaffen sich ihre Realität, die sie mit den meisten anderen ihres Genres teilen. So ist wahrscheinlich auch die Medwedew-Beschimpfung der Seriös-Medien zustande gekommen.
Danke für den Tipp – diese Quelle habe ich bisher nicht genutzt.
Habe da mal reingeschaut und sogleich einen interessanten Artikel gefunden:
TTIP: Ein zentrales Argument der Befürworter des Freihandelsvertrages zwischen EU und USA entfällt
RT Deutsch bringt Meldungen, die sonst kaum in den üblichen deutschen Medien zu finden sind. Insofern nützlich. Natürlich sollte man hier - wie sonst auch – stets kritisch filtern und gegebenenfalls anderweitig nachrecherchieren.
Ja! "stets kritisch filtern und gegebenenfalls anderweitig nachrecherchieren. " Früher nannte man das schlicht und einfach Meinungsvielfalt, welche der Urteilsildung dient. Doch das scheint nicht mehr erwünscht zu sein, Angelegenheiten von verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dabei bräuchte ja niemand Sorge zu haben davor, wenn synoptisch eine Angelegenheit betrachtet würde; im Gegenteil, es wäre ja nur möglich das Objektive tatschlich auch zu erkennen, - vorausgesetzt, es handelt sich nicht doch nur um Theaterkulisse mit Lattengerüst dahinter.
RT Deutsch – ein Medium der Rechten? - Auf die Frage im Titel gibt dein Blog leider keine eigene Antwort. Allenfalls wird indirekt erkennbar, dass du die eher zustimmende Antwort der FR für einen Bestandteil des Propagandakriegs zwischen russischen Staatsmedien und den Staatsmedien bzw. den durch gemeinsame Sozialisation sich selbst gleichschaltenden öffentlich-rechtlichen und privaten Medien des Westens siehst. Ich finde, dass ist eine ziemlich dünne Bilanz.
Angeregt durch deinen Beitrag habe ich mir den Internetauftritt der Deutschen Welle angesehen. Wenn RT Deutsch ebenso seriös-langweilig berichtete, wäre die Rede vom Propagandakrieg der Staatssender in Ost und West eine Skandalisierung ohne viel inhaltliche Substanz.
Wie würden Sie jemanden charakterisieren, der sich saugend nährt an dem, was andere zustande bringen, jedoch das alles permanent benörgelt?
Seien Sie doch mal Manns genug, sich mit einem eigenen Beitrag zu positionieren.
Stellen Sie mal was Eigenes auf die Beine, und sei es ein Jodelkonzert.
Sehr richtig.
Ich finde, dass das ist eine ziemlich dünne Bilanz. - Ach, wie peinlich!
Bestandteil des Propagandakriegs zwischen russischen Staatsmedien und den Staatsmedien bzw. den durch gemeinsame Sozialisation sich selbst gleichschaltenden öffentlich-rechtlichen und privaten Medien des Westens siehst. Ich finde, das ist eine Bestandteil des Propagandakriegs zwischen russischen Staatsmedien und den Staatsmedien bzw. den durch gemeinsame Sozialisation sich selbst gleichschaltenden öffentlich-rechtlichen und privaten Medien des Westens siehst. Ich finde, das ist eine ziemlich dünne Bilanz.ziemlich dünne Bilanz.
den propagandakrieg der westlichen medien als solchen zu benennen und etwa mit den reaktionen auf die müncher rede medwedjews zu belegen, ist alles andere als eine dünne bilanz. das ist eher dein kommentar, der dem wesentlichen nichts abzugewinnen vermag. denn der propagandakrieg ist das die welt zerstörende, zum krieg treibende moment, das gar nicht oft genug beim namen genannt werden kann.
die westliche propaganda hat verdammt schlechte karten. darum die hasshaltung gegen rt deutsch.
sorry, die technik hat mir einen streich gespielt mit der verdopplung eines teils des zitats.
"RT war damit vielleicht ein fehlender, lückenfüllender Part, aber keineswegs ein anderslaufender, sachlich aufklärender Part, den sich viele hier gewünscht hätten."
Wer mit den "vielen hier" gemeint ist, weiß ich nicht, der Einschätzung RT-Deutsch betreffend möchte ich aber zustimmen.
Ja, Achtermann, was ist denn nun mit RT? Ich erfahre im Text reichlich wenig bis nichts davon, was die Überschrift verspricht; stattdessen aber umso mehr von der DW, vom Spiegel und der Zeit.
"RT Deutsch – ein Medium der Rechten? - Auf die Frage im Titel gibt dein Blog leider keine eigene Antwort."
Ist eine Antwort zwingend? Es gibt viele offene Fragen. Alles ist im Fluss (alte Weisheit). Wer hätte vor einem Jahrzehnt gedacht, dass die CDU unter einem Ministerpräsident der Grünen als Juniorpartner eine Koalition eingeht. Sind die Grünen nun noch links oder sind sie rechts? Ist die SPD seit den Hartz-Gesetzen noch eine Partei, die man links nennen kann? Machte die CDU bis zur Jahreswende nicht eine fortschrittlichere Flüchtlingspolitik als die Sozialdemokraten?
Es geht um das Kennenlernen unterschiedlicher Perspektiven. Es ist beispielsweise durchaus nützlich zu wissen, was Herr Putin und seine Freunde zu bestimmten Fragen denken. Wie soll jemand zu einer wirklichkeitsnahen Einschätzung der politischen Lage kommen, wenn er sie nur aus einem einzigen Blickwinkel heraus betrachtet?
Und was BILD angeht: BILD ist ein politischer Machtfaktor und wird von mehr als 10 Mill. Menschen gelesen. Da kann es schon ganz interessant sein, zu erfahren, was sie ihren Lesern und politisch abhängigen Akteuren in Berlin so eintrichtern will ...
Ja, Achtermann, was ist denn nun mit RT?
Frag mich mal was Leichteres. Für die FR ist RT ein rechter Sender, der von linken Verschwörungstheoretikern genutzt wird. Wann sind den linke Verschwörungstheoretiker keine Verschwörungstheoretiker mehr? Etwa wenn sie Sozialdemokraten sind? Es geht in diesem Zusammenhang auch um die westlichen Medien, die sich diese Urteile herausnehmen, ohne stets etwas Seriöses entgegenzusetzen. Sie verfallen ihrerseits, wenn ich das böswillig ausdrücken würde, in Verschwörungstheorien. Dies ist ja derzeit ein Begriff, der schneller aus der PR-Schublade gezogen wird als der Begriff Querfrontler.
Ein Thema als Aufhänger für themenfremde Rundumschläge zu instrumentalisieren...
Diese Einschätzung teile ich nicht. Ich will mich nicht monokausal über RT echauffieren, ohne in den Spiegel der deutschen Medien zu sehen, die aus ihrer Sicht eine Rubrizierung des Senders vornehmen, ohne selbst den angelegten Kritieren standzuhalten.
Ich wage sogar zu behaupten, wenn jemand mit aufrichtiger Stringens dasjenige, was über solche Medien wie "BILD" u.a. propagiert wird. zuende d e n k e n würde, wirklich zuende d e n k e n würde in aller Konsequenz, er alleine auch schon dadurch dazu käme festzustellen, wie es sich als für ein gedeihliches Miteinander nicht nur als abträglich, sondern als absurd erweist. Das Problem ist, daß selbst die Propagandisten ideologischer Einseitigkeiten nicht über die Potenz verfügen, ihre eigenen Ideologien in Konsequenz zuende d e n k e n zu können. So aber röchelt sich letztendlich deren eigene Ideologie als Doxa aus.
Hier ein Beispiel, damit man konkret vor Augen hat, was Medienmacht bedeutet:
Die Funke Mediengruppe ist mit einem Gesamtangebot von über 700 Titeln das drittgrößte Verlagshaus Deutschlands und einer der größten Regionalzeitungsverlage Europas. Sie verlegt in Deutschland 12 Tageszeitungen, mehr als 170 Publikums- und Fachzeitschriften, über 70 Anzeigenblätter sowie 400 Kundenzeitschriften und besitzt eine Reihe von Großdruckereien zu deren Herstellung. Bei den elektronischen Medien ist der Konzern an zahlreichen Lokalradios beteiligt und betreibt Internet-Angebote.
Der Jahresumsatz beläuft sich auf knapp 1 Milliarde Euro. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt ca. 6.000.
"Als ein bekanntes Beispiel sei nur die von RT finanziell gestützte Mithilfe der in Deutschland alimentierten Familie bei der erfundenen Entführung und Vergewaltigung eines russischen (sic!) Mädchens erwähnt." ***** Mit dieser nachgeplapperten Lüge offenbaren sie sich als jemand, der der westlichen Propaganda blind folgt. Und der sich um die tatsächliche Realität einen Dreck kümmert.
Wer beim russischen Auslandsender RT eine ähnlich/gleiche Portion an Sachlichkeit und Aufklärung entdeckt, wie in den genannten Westmedien, stellt dem Staatsfinanzierten Sender aus Russland ein vernichtendes Zeugnis aus.
Und wo die Beiträge ausländische Staatsender ausschließlich durch zentrale Fremdsteuerung und Vorgaben ihrer angestellten Sudelautoren behauptet werden, sollen sich die Beiträge inländischer Staats- wie der genannten Privatmedien, in der Regel durch „sozialisierte“ Selbststeuerung der angestellten Edelfedern verdanken.
Demnach sollen die einfach nicht anderes mehr können, als den „sozialisierten“ Kommandeuren in den eigenen Köpfen zu gehorchen, wenn Diese dann idente Beiträge für Volk und Vaterland diktieren.
Was für ein psychologisierter Unfug.
Da gibt es aber noch eine andere Statistik, in der Sie innerhalb von 44 Tagen schon 513 Kommentare geschrieben haben, während Gebe es in ~ 2340 Tagen auf bloße 8457 Kommentare gebracht hat.
Bei ihrem Durchsatz würden das dann ~ 27.200 Kommentare werden. Und wenn Sie nochmal genau nachrechnen, werden Sie leicht feststellen, dass Sie im Vergleich zu Gebe mit einem 1ten Beitrag überfällig sind. Denn seine Frequenz pro Beitrag liegt unter einem Monat.
Soweit zur Statistik.
Danke für den Hinweis. Hier ein kleiner Auszug aus der FAZ zum Thema Raketenstationierung im Osten.
Die Autorin fand für Obama folgende Zuschreibungen (Seite 15):
Vision, Traum, Perspektiven, Überzeugung, sich verschreiben (einer Vision), Diplomatie, verwirklichen, hoffen auf, hoffnungsvoll, begeistert.
Für Putin:
Großmachtgehabe, Knüppel-Demokratie, Machtmensch, Macho, Abwehrhaltung, Kalter Krieger, Revanche, Gazprom-Imperialismus, Moskaus Njet, aus Schule des KGB, Kampfrhetorik, drohen, angreifen, sich entgegenstellen, schwingen (das Kriegsbeil), auffahren lassen (Geschütze), ansetzen zu (rhetorischem Parforceritt), konfrontativ, berechnend, antiwestlich etc., um nur einige wenige zu nennen.
und wer sorgt hierzulande für die nicht zu leugnenden verblödungseffekte? am resultat gemessen...
. Seine Belege für die Existenz staatsfinanzierter Medien in Deutschland (DW, ähnliche Sozialisation der Journalisten in den öffentlich-rechtlichen und privaten Medien) überzeugen mich zwar nicht
ob das ein maßstab ist oder sein sollte...
du sagst nichts über krügers dissertation zur medienlandschaft. achtermann ja auch nicht. ja, es gibt auch im westen zum glück möglichkeiten zur besseren information als die massenmedien. ich denke vor allem an die möglichkeiten im internet. wenn man nicht in basel, berlin oder hamburg wohnt, kann man im netz z.b. daniele ganser in vorträgen und gesprächen erleben.
Und ich versuche mich möglichst an die auch hier geltenden Regeln zu halten. :-)
is ja jut, nützt aber nichts. wes geistes kind du bist, gibst du offen zu erkennen. nix für ungut.
Aktuell habe ich da ein Gespräch zwischen Herrn Ganser und einem ehemaligen RBB-Moderator gefunden,
brav. gut gesucht. leider nix gefunden, weil etwas wesentliches fehlt
Danke für den Beitrag, vor allem die Gegenüberstellungen der Zuschreibungen für Obama / Putin zur Raktenstationierung im Osten.
Ich verfolge RT sporadisch aber mit zunehmenden Interesse, zumal - so wie diese Darstsellung zeigt, und das ist eben die Realität der Sprache, die unsere Wirklichkeit massgebend "konstruiert"! - die westlichen Medien spätestens seit der Ukraine-Krise in einen Progandamodus verfallen sind, der nur mehr mit einem "Vorkriegsgerassel" zu bezeichnen ist.
Mag sein, dass da der Schein trügt, und nicht nur mir die meisten Berichte die ich u.a. auch über den Syrien-Einsatz Russlands las, wie ein ausgleichender Meinungspol vorkommen. Dass man von allen Kriegsberichten mehr als die Hälfe oder mehr als Propganda abziehen muss, versteht sich von selbst.
Aber auch über die Demos in Frankreich und andere News, kann ich im Vergleich zu unseren westlichen Medien, weder einen "Rechtsruck" noch einen vorherrschenden propagandistischen Ton erkennen - den man so nicht auch bei unseren "westlich gesteuerten" Blättern findet.
Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, welchen "Filter" er für sich verwendet - Pauschierlungen wie von FR positionieren das eigenen Blatt mehr, als jenes das man punzieren will!
Korrektur: Pauschalierungen
Hier noch eine ergänzende Analyse aus Uwe Krügers Dissertation "Meinungsmacht", die aufzeigt wie elitenkonform die einflussreichsten Journalisten in den deutschen Qualitätsmedien schreiben.
Wie verhalten sich angesichts dieser Kluft zwischen Elite und Bevölkerung die vier im Nato- und US-Milieu vernetzten Journalisten? Ich habe die Artikel von Stefan Kornelius, Klaus-Dieter Frankenberger, Michael Stürmer und Josef Joffe zwischen 2002 und 2010 ermittelt, die begriffliche Bezüge zu den Themen Sicherheit, Verteidigung, Krieg, Frieden und Militär aufwiesen. 83 Artikel, die meisten von ihnen Kommentare und Leitartikel, habe ich einer Frame-Analyse unterzogen.
Sie ergab, dass die vier Journalisten Eliten-nah argumentierten und untereinander große Schnittmengen in ihren Argumenten aufwiesen. Alle vier Journalisten gingen explizit auf den Begriff Sicherheit ein und sagten, dass er breiter geworden ist bzw. breiter gesehen werden muss. Alle vier Journalisten erwähnten einen Katalog von Bedrohungen, denen wir vermeintlich ausgesetzt sind, und dieser Katalog kommt ähnlich in den offiziellen Dokumenten und Doktrinen von Bundesregierung, EU, Nato und USA vor. Alle vier Journalisten mahnten die deutsche Regierung zu mehr militärischem Engagement in der Nato und zur Pflege der Partnerschaft mit den USA; zur Durchsetzung dieser Politik empfahlen sie verstärkte Überzeugungsarbeit am skeptischen Wahlvolk. Ihr Bild von Bedrohungen und Konflikten war ebenso eindimensional und nicht-reflexiv wie das in den offiziellen Doktrinen. Stellenweise verwendeten v.a. Kornelius und Joffe Propagandatechniken wobei offen bleiben muss, ob sie dies bewusst oder unbewusst tun. Die Argumentation der vier Journalisten ist zusammenfassend als unkritisch bis persuasiv zu qualifizieren.
Da muss man doch zwangsläufig nach medialen Strohhalmen suchen. Insbesondere dann, wenn die erkennbare Kluft der Positionen zwischen den Nato-Staaten und deren Bevölkerung immer größer wird. Zumal seit Ende des kalten Krieges die Nato sich einen erweiterten Sicherheitsbegriff zugelegt hat. Es geht nicht mehr nur um die territoriale Integrität eines Staates, sondern auch um dessen wirtschaftliche Prosperität. Dazu gehören, wie ein Bundespräsident zugab, der anschließend zurückgetreten ist, die Sicherung der Rohstoffquellen und die der Energieversorgung der Nato-Staaten. Und natürlich die Erlangung der Hoheit über die kommunikationstechnische Infrastruktur. Wer diese Folien bei der Beurteilung westlicher Medien präsent hat, kommt relativ schnell auf deren propagandistische Spur.
"Frag mich mal was Leichteres."
Nö! Denn diese so schwierige Frage hast Du ja hier als Erster gestellt. Ich habe nur moniert, dass es im Text so wenig um RT geht. Endgültige Antworten hätte ich nicht erwartet.
Schreib doch mal eine Analyse der Zuschreibungen, die Obama und Putin in jenen deutschen Medien erfahren, die sich als Alternative zur sog. Lügenpresse verstehen. Oder etwas weniger ambitioniert: eine Diskursanalyse der dFC. Das Ergebnis, vermute ich, wäre ein Spiegelbild der FAZ-Analyse. Wetten, dass...
Den Kollegen nehme ich immer in Schutz, vor allem gegenüber jenen, die ihn für sich vereinnahmen wollen.
Übrigens: Machen Sie mal Pause beim Kommentieren und konzentrieren Sie sich auf den ersten eigenen Beitrag. Die Aufmerksamkeit der Community und ein vorderer Platz in den Meistkommentierten dürften gewiss sein.
Man sollte vielleicht, wie in Blog und Thread angedeutet, etwas grundsätzlicher an das Thema herangehen. Es gibt die Kommunikation von Information, wahrheitsdefiniten Inhalten, die Kommunikation von Meinungen und Einstellungen sowie die manipulative Kommunikation, die weder an sachliche Richtigkeit noch an ehrlichen, offenen Austausch gebunden ist. Ich würde mir wünschen, daß irgendwo auf der Welt eine Gesellschaft oder Gemeinschaft sich auf Wahrheit und Wahrhaftigkeit verpflichtet, das ist aber ein Wunsch, der bis zu einer anderen Gesellschaft, die noch nicht existiert, deren Entstehen noch nicht erkennbar ist, zurückgestellt werden muß. Immerhin zeigen sich Ansätze dazu in grenzübergreifenden wissenschaftlichen und künstlerischen Communities.
Ansonsten überall also Heuchelei, strategisches Denken und Sprechen, Realpolitik (einschließlich der ostentativ vor sich hergetragenen selektiven Idealismen, die man sich selber bescheinigt und anderen vorhält). Russland ist fern, die USA noch ferner, oder erst China hinter der großen Mauer. Ich verstehe nicht das Bedürfnis der Relativierung unserer eigenen widerlichen Praxis durch Verweis auf die Probleme anderer Völker und Nationen mit der Wahrheit (einmal ganz losgelöst von der Frage, wie manipulativ RT ist). Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der wir als Linke uns sicher waren, im Westen trotz allem noch auf der besseren Seite zu stehen, wenn wir die Fantasienachrichten des Ostblocks über Kriegsereignisse mit den hiesigen, vergleichsweise ausgewogenen Berichten verglichen (oder auch die 100% Wahlergebnisse). Heute wissen wir es genauer, es war schon damals die Schwäche, die den Ostblock zur Lüge zwang, unsere Stärke, die in Maßen Wahrheit zuließ. Wenn wir den Verlust von Wahrheit und Wahrhaftigkeit seitdem bei uns bedenken, können wir ermessen, wie schwach der kapitalistische Riese inzwischen ist. Da müssen wir gegenhalten, sonst pathologisiert sich der kapitalistische Niedergang.
Nein, RT ist nicht die Befreiung vom Übel. Aber in dieser Journaillenmelange ist es wohl immer noch besser mit RT als ohne.
Ja, dann schau Dir RT-Deutsch doch mal selber an.
Und hier ein interessantes Interview mit einer RT-Aussteigerin.
Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der wir als Linke uns sicher waren, im Westen trotz allem noch auf der besseren Seite zu stehen, - Ich erinnere mich daran, dass ich mich als bekennender Anhänger des demokratisch en Sozialismus gegen die Vorwürfe von MSB Spartacus und den maoistischen Roten Zellen verteidigen musste, ich sei ein systemkonformer Opportunist und Volksverräter. Na ja, das ist Geschichte.
Guter Beitrag, angenehm sachlich und zum Nachdenken anstiftend. Nur dass eine Medienlandschaft mit RT Deutsch besser sei als eine ohne, halte ich für einen Euphemismus, der den Unterschied zwischen schlechtem Journalismus und Regierungspropaganda relativiert.
Das kann sein. Ich will das nicht in Abrede stellen. Aber die Attributierungen, die hier zitiert und zusammengestellt wurden, kommen aus der mächtigen Presse, und nicht aus irgendeiner alternativen Postille. Das sollte betont werden. Ich hätte bis gestern nicht gedacht, dass die Wortwahl der Großkopferten, die sich auch im TV als Experten suhlen oder als solche zu Fachforen eingeladen werden, so grausam primitiv ist. Und dann ist da noch ein wichtiger Unterschied, auf den der Doktorand Uwe Krüger hinweist: Sie versuchen die Kluft zwischen den Wahlbürgern und den Doktrinen des kapitalistischen Wertesystems gezielt zu schließen.
Es gab schon Berichte
http://www.tagesspiegel.de/politik/frankreich-hunderttausende-protestieren-gegen-arbeitsmarktreform/13388716.html
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/frankreich-streik-103.html
Interessant ist bei diesen Berichten eher der Tenor, in dem sie gehalten sind.
Ein interessantes Feld wäre sicher auch das PR-Gewerbe, in dem inzwischen rund die Hälfte aller gelernten Journalisten arbeiten soll.
Hier ist das Ranking der 12 angeblich einflussreichsten Wirtschaftsredaktionen:
Der Spiegel 1,38
Frankfurter Allgemeine Zeitung 1,46
dpa 1,46
Bild 1,5
ARD 1,64
Handelsblatt 1,71
ZDF 1,75
Thomson Reuters 1,76
Süddeutsche Zeitung 1,79
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 1,81
Bild am Sonntag 1,99
Financial Times 2,06
Niemand derer, die das Kapital vertreten, braucht Angst zu haben, dass ihre Interessen auf dem Medienmarkt zu kurz kämen, weil diese Medien genau die Parteien bedienen, die stets zur imaginären Mitte streben. Dies spiegelt sich auch im Partei-Sponsoring der Unternehmen wider.
Grosso modo kann der nicht-neoliberal-schafstreue Teil der bundesdeutschen Bevölkerung froh darüber sein, das zwischenzeitlich ein breit aufgestelltes Spektrum unterschiedlicher Alternativmedien zur Verfügung steht – von dezidiert linken Blogs wie beispielsweise dem Lower Class Magazine über die NachDenkSeiten und Niggemeiers Blog bis hin zu KenFM, Compact und RT. Anders gesagt: Wäre dieses – heterogen aufgestellte – Meinungs-, Publikations- und Nachrichtenspektrum nicht da – nicht auszudenken, was dann von herrschender Seite noch alles an Zumutungen käme. Die holprigen Versuche der Sozis, wieder weiter links Tuchfühlung zu kriegen – nicht existent. Ukrainepolitik – vermutlich würde die NATO bereits halb in Russland stehen. TTIP – alle Macht den Märkten! EU – wir legen direktemang noch zehn Gurken-Normen drauf.
Will sagen: Man muß nicht mit allem konform gehen, was Alternativmedien sagen. (Auch mir passt – selbst bei explizit linken, quer-Unverdächtigen wie etwa dem LCM – nicht alles in die Tüte.) Aber dass es ohne sie deutlich schlechter aussähe, muß man eigentlich selbst dann konstatieren, wenn einige der dort Publizierenden für einen persönlich rote Tücher sind.
In dem Sinn: RT – weiter so!
P. s.: Wieso werden dFC-Kommentare seit Neuem von der Moderation geprüft?
Lag’s vielleicht an diesem Link? Oder dem?
Keine Ahnung. Jedenfalls ist ein Kommentar, der sich nicht abfällig mit RT & Co. beschäftigte, in einer ominösen Moderationsschleife :-(. Servus, mir reicht die beaufsichtigte Demokratie in diesem Portal mal wieder.
Ich habe das nicht festgestellt – es wurde mir festgestellt. Mittels der – von mir hier zum ersten Mal gesichteten — Mitteilung »Ihr Kommentar wird von der Moderation geprüft.« (Wortlaut, bis auf »Kommentar«, »prüfen« und »Moderation«: ohne Gewähr)
Jetzt kann man natürlich fragen: War da etwa eine Granate drin? Antwort – Nee, ganz und gar nicht. Der Kommentar skizzierte in recht nüchternen, gesetzten Worten die Situation der sogenannten Alternativmedien und schloß mit dem Schluss, dass man im Angesicht der aktuellen politischen Situation froh sein kann, dass es sie gibt – ungeachtet der Tatsache, dass die Ausrichtung von dem oder dem dem ein oder der anderen nicht so ganz konveniert.
Als Links waren drin: Lower Class Magazine, NachDenkSeiten und Niggemeiers Blog.
Ich kann das jetzt ewig nachprüfen. Nicht ausgeschlossen, dass ich in meinen User-Einstellungen eventuell fündig werde. Ich könnte natürlich ein Fass aufmachen – verspüre dazu allerdings, auch aufgrund der bekannten Mittteilungsfreudigkeit der On-Redaktion, wenig Lust. Theoretisch nicht ganz auszuschließen leider ist natürlich, dass eine dritte Seite reingefunkt hat (Artikel geht schließlich zu RT, da haben sicher einige ein Interesse daran). Lange Rede kurzer Sinn: Kann es nicht aufklären und nehme die Chose daher notgedrungen so, wie sie ist: ein (eigentlich) grundharmloser Kommentar – im Web wegge-xt.
Um zur Klärung auf die Schnelle noch ein Scherflein beizutragen: In den Benachrichtungseinstellungen ist diese Option (unter dem Punkt »Moderierte Inhalte«) durchaus enthalten. Kriege also umgehend Bescheid, falls das Teil (doch noch) publiziert wird. Andererseits würde ich nicht zwingend bösen Willen unterstellen. Denke einfach, da ist ein Inhalts-Filter zugange, der bei bestimmten hochgeheimen Begriffen, die nur der Programmierer kennt, so wild flackert nein, nicht wild flackert, sondern den fraglichen Beitrag elektronisch savet. Business als usual. Ob sich den später nochmal eine lebende Person anguckt, weiß der T. Wohl eher nicht.
»Transparenz ist ein hohes Gut.« Nunja – als ich sechs war, hielt ich den Weihnachtsmann auch noch für ein hohes Gut ;-). Welche »Grenzen« im konkreten Fall eine Rolle gespielt haben mögen (wenn es nicht, was ich fast vermute, maschinelle waren), weiß ich nicht. Der Kommentar enthielt inhaltlich nicht mehr als der von 20:55 Uhr. Da waren auch keine irgendwie problematische Speach drin oder irgendeine Position, die man eventuell als extremistisch werten könnte. Meine erste Vermutung war die, dass es mit einem Link zu tun haben könnte, den ich auf die Seite des Lower Class Magazine gesetzt habe – ein Portal aus der autonom-syndikalistischen Ecke. Eigentlich wäre auch das ziemlich aberwitzig (ebenso, wie beispielsweise Compact, KenFM oder ein anderes Medium auf die Blacklist zu setzen): das zusätzliche Anliefern von Links respektive Belegen gehört ja zur guten Kultur der dFC. Wie auch immer – Shit happens. Werde mich demnächst der Diskussion bei Anne Will um Böhmermann und die Folgen widmen. In der Hoffnung natürlich, dass mir Big Brother oder sonstwer nicht den Empfang wegstöpselt.
Vermutlich Linkk Lwwwer Dlass Magazine (Schreibung beachten). Wieder eben ein Kommenar (mit Linkk) im Schredder. Mal schauen, ob der funktioniert. Ansonsten: Man sieht sich in diesem Theater.
Sollte heißen: Lower Class Magazine.
Wohl auch nicht. Vielleicht würfelt die Moderation heute einfach aus.
Aber die Attributierungen, die hier zitiert und zusammengestellt wurden, kommen aus der mächtigen Presse, und nicht aus irgendeiner alternativen Postille. - Gutes Argument. Andererseits: Die Kritiker gewönnen an Glaubwürdigkeit, wenn sie selbst einlösten, was sie von ihren Gegnern einfordern.
Danke - das schliesst sich nahtlos an "Die Anstalt" an, die ja sehr satirisch die Verbindungen der StarjournalistInnen zu den diversen "Sicherheitsinstitutionen" bis hin zur Atlantikbrücke aufzeigten.
Ein gewisser Herr Dr. Josef Joffe ... hat gegen die Anstalt geklagt und in der 1. Instanz gewonnen, aber in der 2. verloren!
Dass muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen - ein Satire-Magazin zu verklagen, weil - angeblich- es aufgrund der Sendung zu Abo-Stornierungen kam . . .
Tja ... die Stars sind schon sehr dünnhäutig.
Ich hoffe, dir ist bewusst: Dies ist ein Zitat aus der Frankfurter Rundschau, auf das du dich beziehst.
Ich bin in diesem Zusammenhang bereit von versuchter Volksverhetzung (Aufhetzung Deutscher gegen Russland) zu sprechen. – Würden Sie denn RT Deutsch raten, gegen die FR Anzeige wegen Volksverhetzung zu erheben? Oder vielleicht besser: dem Sender raten, seinen Einfluss auf seinen Chef geltend zu machen, damit dieser wie der Kollege Erdogan von der Bundesregierung die Einleitung von Strafverfahren gegen die Volksverhetzer in den deutschen Qualitätsmedien fordert?
stellt man fest dass das intellektuelle oder moralische Niveau der "Qualitätspresse" sowie der ÖR nur noch unter aller Sau ist. – Immerhin haben Sie mit 165 Kommentaren seit Februar 2015 das intellektuelle und moralische Niveau der Community auf einen neuen Stand gebracht. Das ist doch schon mal ein Anfang.
Ich kenne RT-Deutsch durchaus aus eigener Anschauung. Aber wenn ich so eine Überschrift wie hier lese, dann bin ich halt gespannt, was Andere so über RT denken und schreiben.
Danke für den Link zur Aussteigerin; schau' ich bei Gelegenheit rein.
Genau wie Nosingbutignorance sollten auch Sie vielleicht noch einmal den Text Achtermanns richtig lesen um darauf zu stoßen, was Aussagen des Autors und was Zitate aus dritten Medien sind.
Ja, ist klar ...
Irgendwie scheinen Sie doch Recht zu haben. Eine kleine Korrektur würde ich trotzdem vorschlagen: Sie zu kommentieren ist offenbar sinnlos.
An alle RT-Basher!
Ich halte es für bemerkenswert, dass der "Schwarze Kanal" des Spiegel, Jan Fleischhauer, erkannt hat: "Die Öffentlich-Rechtlichen dienen erst der Politik und dann dem Zuschauer. (...) Das ZDF weist immer weit von sich, Staatsfernsehen zu sein. Dabei zeigt ein Blick in die Gründungsgeschichte, dass das ZDF einst genau so konzipiert war. Schon die ersten Pläne stießen auf Protest, damals von Künstlern und Schriftstellern, die in einer Resolution zum Boykott des 'Regierungsfernsehens' aufriefen.
Es mutet schon wie ein Witz an, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk, besser Staatsfunk, von Zwangsabgaben sich speist, die in die Milliarden gehen, und gleichzeitig die aufrechten Demokraten westlicher Prägung dem Minisender RT die wenigen Milliönchen nicht gönnen, die aus Russland kommen. Ja, Fleischhauer hat's erkannt: die Führung der Öffentlich-Rechtlichen handelt, wenn's wie im Fall Böhmermann darauf ankommt, Flagge zu zeigen, in vorauseilendem Gehorsam.
Als bekennendes Mitglied des Clubs der aufrechten Demokraten westlicher Prägung habe ich selbstverständlich keine Einwände dagegen, dass die russische Regierung RT Deutsch finanziert und steuert. Solange Linke und AfD’ler, deren Sympathisanten neben den Nichtwählern unter den Nutzern des Senders besonders stark vertreten sind (http://www.heise.de/tp/artikel/46/46051/1.html), nicht über die Macht verfügen, hier das russische Medienmodell einzuführen, genieße ich die (noch) existierende pluralistische Medienlandschaft. Dass dazu auch RT Deutsch gehört, nehme ich billigend in Kauf.
Lieber Koslowski,
wir Demokraten sind großzügig. Wie heißt es in dem von dir verlinkten Text außerdem: "Offensichtlich ist, dass die politische Mitte von SPD über Union bis zu den Grünen quasi nicht vertreten ist." Auch ich nehme in Kauf, dass sich jeder in dem Medium informiert, von dem er meint, sich am besten informieren zu können. Auch wenn es nur von Claus Kleber bis Anne Will reicht. Oder, um ein Printmedium zu nennen, das Westfalen-Blatt ist, das am Frühstückstisch zu geistiger Angregung verhilft. Schließlich wird die politische Mitte heutzutage als der Ort bezeichnet, zu dem es keine Alternative gibt. Da sind sich SPD-, CDU-, CSU- FDP- oder Grünen-Anhänger wohl einig. Denn sie sind es, die vom oben beispielhaft genannten Medienspektrum freundlich begleitet, sich gegenseitig ihre Politikfähigkeit bestätigen.
Oder, um ein Printmedium zu nennen, das Westfalen-Blatt ist, das am Frühstückstisch zu geistiger Angregung verhilft. - Ich greife lieber zum Konkurrenz-Blatt, obwohl das WB nicht mehr das rechte Kampfblatt ist, das es bis in die 80er hinein war. Wir haben das Glück, in der Region zwei Zeitungen mit unterschiedlicher politischer Grundhaltung zu haben - beide allerdings im Rahmen des von dir beschriebenen Spektrums. Für ein linkes Blatt gibt es keine Nachfrage, für ein AfD- nahes Blatt auch (noch?) nicht. Beide Blätter beklagen übrigens, dass der führende Fleischindustrielle der Region nicht 3oo Mio. € in Russland investieren darf (was er gern möchte) - wegen der Sanktionen.
Ich lese und gucke alles und überall, was ich will. Da können hier einige labern, bis sie schwarz werden.
Ich bin schon schwarz! Aber warum sollte dich jemand von deinem geistigen Konsum abbringen wollen? Wichtig ist, wie ein schwarzer Riese zu sagen pflegte, was hinten rauskommt. Das Hinten können in deinem Fall die Finger sein, die die Tastatur deines Eingabegeräts bedienen.
Damit gehe ich d'accord.
Aber schauen wir uns mal das deutsche Gegenstück an: die Deutsche Welle (DW), die seit den 50er Jahren sendet, und das mittlerweile in 30 Sprachen. Ja, die DW kann man getrost als Staatssender bezeichnen, denn sie wird vornehmlich aus Steuergeldern finanziert.
Interessant ist in dem Zusammenhang auch die Geschichte des Deutschlandradio, dessen Hauptkanal der Deutschlandfunk ist (RIAS Nachfolger). Das ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung, weil der Deutschlandfunk über GEZ-Gebühren finanziert wird und gemäß Befragungen von Journalisten der wichtigste Radio-Sender ist, also quasi das "Leit-Radio".
Welche »Grenzen« im konkreten Fall eine Rolle gespielt haben mögen (wenn es nicht, was ich fast vermute, maschinelle waren), weiß ich nicht.
Eine Kommantarmoderation ist ja noch eine harmlose Folge, wenn einen die im Hintergrund mitlaufenden Algorithmen aus der Sphäre des Uninteressanten plötzlich und zufällig ins Scheinwerferlicht interessierter Kreise werfen.
Als Beispiel sie an die Ü-Pünktli Posse erinnert. Die ist zwar für die Betroffenen glimpflich ausgegangen, aber ob das auch so gewesen wäre, wenn sie arabisch klingende Namen gehabt hätten?
Vielen Dank für den Link.