Üblich für Festivals: Es werden nicht nur Filme angesehen. Wenn sich die Filmwelt versammelt, dann ist das immer eine gute Gelegenheit über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu reden. Letztere stand am Donnerstag im Oval des Babylon Kinos zur Debatte. Sicher, Video-on-Demand (VoD) ist auch Gegenwart, aber so viel darf vorweggenommen werden: alle Workshop-Experten sind davon überzeugt, dass VoD bald nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist.
Teilnehmer der Diskussion über „Neue Formen des Home Entertainments“ waren Natalie Gravenor von realeyz.tv, die – Zitat – „Arthouse on Demand“ anbieten, Joachim von Viettinghoff von alleskino.de, einer Videothek für deutschen Film und Frank Hoppe, der mit Icestorm für die DEFA Filme digitalisiert und online anbietet. Festivalleiter (und Filmwissenschaftler) Hajo Schäfer leitete die Diskussion.
Interessant wurde das Gespräch vor allem als die momentanen Probleme des Onlinestreamings angesprochen wurden. Alle Teilnehmer betonten: Die Schnelligkeit der Interverbindungen ist es nicht. Das Beispiel USA verdeutlicht dies. Dort sind VoD-Portale wie Netflix längst gesellschaftsfähig. Es sind eher die Ängste der deutschen Gesellschaft, die eine schnellere Verbreitung hierzulande verhindern. Die Menschen wollen ungern online bezahlen, zumal viele verschiedene Zahlungsarten verwirren. Auf der anderen Seite stehen die Sicherheitsbedenken der großen Filmverleiher. Sie befürchten, dass die Bezahlung für Download oder Stream umgangen werden kann. Da verwundert es nicht, dass alle Teilnehmer eher Nischen bedienen. In den Genres sind sowohl die Verleiher als auch das Publikum progressiver und zudem deutlich stärker auf alternative Vertriebsformen angewiesen.
Zurück in die Zukunft: Die heißt Bildwand und/oder Smart TV. Ein Bildschirm im Wohnzimmer, der Stream, Fernsehen und Kommunikation verbindet. In manchen US-amerikanischen Haushalten bereits Realität, wird der Smart TV auch Deutschland erobern – und mit ihm die VoD-Plattformen. Momentan müssen aber noch ungewöhnliche PR-Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen. So zeigt realeyz.tv den achtung berlin - Festivalfilm „JuliAugust“ kostenlos im Netz.
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