"Uns werden jegliche Bürgerrechte verwehrt"

Kriegsdienst Wer in Ägypten den Dienst an der Waffe verweigert, bekommt es mit staatlicher Repression zu tun, berichtet der Pazifist Mohaned Soliman. Er ist nach Deutschland geflohen
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Foto: Khaled Desouki / AFP / Getty Images

Der Freitag: Herr Soliman, Sie haben den Kriegsdienst verweigert. In Ägypten ist das ein Verbrechen.

Mohaned Soliman: Nein, es ist ein universelles Menschenrecht. Laut Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist es mein gutes Recht, nach meinem Gewissen meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Das wirkliche Verbrechen ist, Soldaten der Gefahren des Kriegszustandes auszusetzen.

Trotzdem gilt Kriegsdienstverweigerung in Ägypten als Straftat. Mit welchen Konsequenzen müssen Pazifisten in Ihrem Heimatland rechnen?

Der Kriegsdienst ist in Ägypten verpflichtend, ihn zu verweigern bedeutet den gesellschaftlichen Tod. Den meisten Verweigerern werden jegliche Bürgerrechte verwehrt. Ich bekam keine Dokumente mehr, konnte nicht mehr studieren oder arbeiten.