Schlimmer als im Karnevalsverein

Graben Die Zerwürfnisse in der deutschen Parteienlandschaft links der Mitte sind nicht nur Resultat der Geschichte. Sie lassen sich auch psychologisch erklären
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2017
Warum ein Waffenstillstand zwischen der SPD und der Linken nötig ist
Warum ein Waffenstillstand zwischen der SPD und der Linken nötig ist

Montage: der Freitag; Material: Getty Images, dpa

Sonntagabend, Anne Will, Bundestagswahlkampf 2017: Hamburgs Regierender Bürgermeister Olaf Scholz wird ausfällig gegen Sahra Wagenknecht. Er vergleicht sie mit Donald Trump. Scholz wird ausgebuht. Die Reaktion ist repräsentativ für einen relevanten Teil der Öffentlichkeit. Die nämlich fragt sich, warum sich Sozialdemokraten und Linke härter angehen, als es SPD und Union oder Linke und FDP je tun.

Die Linkspartei wurde gerade zehn. Schon bei Gründung der WASG Ende 2003 war absehbar, dass sich die neue Partei und die SPD nicht gerade freundlich begegnen würden. Schließlich war man dezidiert in Ablehnung der Agenda-2010-Politik angetreten. Auch die Grünen waren einst in Gegnerschaft zur SPD gegründet worden. Nicht wenige ehemalige Jun