Linker Sisyphos

Griechenland Der berechtigte Kampf von Syriza gegen das Spardiktat wird nicht reichen. Die EU muss die Verfeindung von Nord und Süd überwinden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2015
Alexis Tsipras wird es schwer haben, die hohen Erwartungen zu erfüllen
Alexis Tsipras wird es schwer haben, die hohen Erwartungen zu erfüllen

Foto: Aris Messinis/AFP/Getty Images

Der beeindruckende Wahlerfolg von Alexis Tsipras trägt vor allem einen Namen: Angela Merkel. Es war die deutsche Kahlschlagpolitik, die die griechischen Bürger für einen radikalen Kurswechsel stimmen ließ. Die aus Berlin und Brüssel gesteuerte Austeritätspolitik wurde zu Recht als dramatisch ungerecht empfunden, zumal die Profiteure des alten Systems bis heute ungeschoren blieben. Dafür steht wiederum die Politik von Antonio Samaras Nea Dimokratia, aber auch die der sozialdemokratischen Pasok, die nicht einmal mehr fünf Prozent erzielte. Gemessen an den 44 Prozent von 2009 ist dies ein beispielloser Abstieg. Gescheitert ist damit eine Politik, die die größten Opfer vor allem von sozial Schwachen und normalen Bürgern gefordert hat. Alle