Potenzial nach unten

Die Union in der Identitätskrise Die Wahlschlappe wird erst nach der Regierungsbildung bilanziert. Aber unter der Oberfläche gärt es gewaltig
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Nach dem Rückzugsangebot Gerhard Schröders scheint derzeit vieles für Angela Merkel als künftige Kanzlerin zu sprechen. Aber mindestens ebensoviel spricht dafür, dass damit die wirklichen Probleme der Union erst anfangen. Denn mit dem Ausgang der Bundestagswahl steckt die Union in einer ernsten Identitätskrise, sie muss um ihre Eigenschaft als Volkspartei fürchten.

"Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber", hatte Edmund Stoiber vor der Wahl prophezeit. Und er sollte Recht behalten, wenn auch mit völlig anderem Ausgang als geplant. Gemeint war die Linkspartei, doch getroffen wurde die Union. Ihr gelang es, einen schier uneinholbaren Vorsprung innerhalb von vier Monaten zu verspielen. 35,2 Prozent bedeuten ihr zweitschlech