Nicht ganz so idyllisch

Enklave "Unser größtes Schreckgespenst ist die Privatisierung": In Kopenhagen feiert die Freistadt Christiania bald 40-jähriges Bestehen – und kämpft mit sich und ihren Gegnern
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Er ist damals einfach dageblieben. Klaus Naver gefiel das freie Leben – und ihm gefiel eine Frau. Die Frau war irgendwann wieder weg, aber Naver blieb trotzdem in Christiania. Vor 18 Jahren hat er als Wandergeselle aus Nürnberg im "Bananahus" Station gemacht, nun ist er dort so etwas wie der Herbergsvater. Das Bananenhaus, das wegen seiner Form diesen Namen trägt, ist heute noch immer Anlaufstelle für deutsche Handwerksgesellen auf Wanderschaft. Naver – ein kleiner Mann mit sanfter Stimme und melancholisch blickenden Augen – hat sich im Erdgeschoss in vielen Arbeitsstunden seine Wohnung ausgebaut, einen lichtdurchfluteten, gemütlichen Raum.

Christiania sei eigentlich keine Gemeinschaft, sondern ein "Minimal-Staat", sagt er. Es habe sich vor knapp 40 Jah