Anti-Heimat-Literatur: Wer geht, kommt nicht unbedingt an

Poesie Wer „assu“ geht, empfindet großen Schmerz. Wer drinnen lebt, denselben: Die Flucht aus Osteuropa wird in der neueren österreichischen Lyrik sensibel beschrieben. Eine mentale Annäherung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Hauptanliegen von Österreichs Anti-Heimat-Literatur ist es, das Ausreisen nachzuvollziehen
Hauptanliegen von Österreichs Anti-Heimat-Literatur ist es, das Ausreisen nachzuvollziehen

Foto: Imago/Wirestock

Für viele Autor:innen ist Österreich die Anti-Heimat par excellence. Doch die Anti-Heimat-Literatur ist nicht nur eine eigenständige Gattung, sie ist vor allem auch die wichtigste, die dominante Form der Literatur in der Zweiten Republik: Die Autoren, die diese Form herausgebildet und weiterentwickelt haben, ergeben zusammen „ein beinahe vollständiges Who’s who der modernen österreichischen Literatur“. So ist es in einem Essayband von Robert Menasse von 2005 nachzulesen. Ein Jahr zuvor erhielt Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis, was einige Kritiker*innen zum Anlass nahmen, den Anfang vom Ende der Anti-Heimat-Literatur für eingeläutet zu erklären. Sie werden bis auf den heutigen Tag eines Besseren belehrt.

Von der 1987 in St. P&